◆ Pa|trịs|tik 〈f. 20; unz.〉 Wissenschaft von den Schriften u. Lehren der Kirchenväter; Sy Patrologie [zu lat. pater <grch. pater „Vater“]
◆ Die Buchstabenfolge pa|tr... kann in Fremdwörtern auch pat|r... getrennt werden.
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Pa|t|rịs|tik, die; - [zu lat. pater (Gen.: patris) = Vater] (christl. Theol.):
Wissenschaft von den Schriften u. Lehren der Kirchenväter; altchristliche Literaturgeschichte.
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Patrịstik
[zu lateinisch pater »Vater«] die, -, früher Patrologie, theologische Disziplin, deren Gegenstand Lehre und Schriften der altkirchlichen Theologen (Kirchenväter, -schriftsteller) und damit die christliche Theologie und Philosophie vom 1. bis 7. Jahrhundert sind. Ihre Wurzeln reichen zurück bis Eusebios von Caesarea, der in seiner Kirchengeschichte zahlreiche theologische Schriften nennt und zum Teil in Auszügen wiedergibt, und Hieronymus, der unter dem Titel »De viris illustribus« (»Berühmte Männer«) den ersten Katalog christlicher Schriftsteller verfasste. Vom ursprünglichen polemisch-apologetischen Verfahren, die übereinstimmende Lehre der Kirchenväter als Beweis für die Traditionsgemäßheit und Autorität der kirchlichen Lehre herauszuarbeiten, hat sich die Patristik, nicht zuletzt durch Humanismus und Reformation, in der Neuzeit zu einer altchristlichen Literatur- und Ideengeschichte ausgeweitet. Der Begriff Patristik als Bezeichnung für die Theologie der Kirchenväter (»Theologia patristica«) wurde in der lutherischen Theologie des 17. Jahrhunderts geprägt, die Bezeichnung Patrologie (erstmals bei J. Gerhard verwendet) stärker auf Leben und Schriften der Kirchenväter bezogen. Seit dem 17. Jahrhundert entstanden kritische Textausgaben (u. a. die der Mauriner), die der Patristik eine wissenschaftliche Grundlage verliehen. Einen neuen Höhepunkt erlebte die Patristik im 19. Jahrhundert. Von den seither entstandenen umfangreichen Quellensammlungen wurden besonders bedeutsam die »Patrologia series latina« und »Patrologia series graeca« von J.-P. Migne (1844-66), das »Corpus scriptorum ecclesiasticorum latinorum« (herausgegeben von der Wiener Akademie, 1866 ff.), die »Patrologia syriaca« (herausgegeben von René Graffin [* 1858, ✝ 1941], 1894-1924) und »Patrologia orientalis« (herausgegeben von R. Graffin, 1903 ff.), die »Bibliothek der Kirchenväter« (herausgegeben von O. Bardenhewer, 1911-38) sowie die »Sources chrétiennes« (herausgegeben von J. Daniélou u. a., 1941 ff.) und das »Corpus Christianorum« (herausgegeben von der Abtei Steenbrugge, Belgien, 1953 ff.). In ihrer heutigen Form ist die Patristik zunehmend durch internationale, interkonfessionelle und fachübergreifende Zusammenarbeit sowie durch den Dialog mit Philologen und Historikern gekennzeichnet.
A. de Halleux: Patrologie et œcuménisme (Löwen 1990).
Weitere Literatur: Kirchenväter
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Pa|trịs|tik, die; - [zu lat. pater (Gen.: patris) = Vater] (christl. Theol.): Wissenschaft von den Schriften u. Lehren der Kirchenväter; altchristliche Literaturgeschichte.
Universal-Lexikon. 2012.