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Polyester
Po|ly|ẹs|ter 〈m. 3; Chem.〉 aus Säuren u. Alkoholen synthetisierter Kunststoff zur Herstellung von Chemiefasern, Harzen, Lacken u. a.

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Po|ly|es|ter [ Ester] Sammelbez. sowohl für Polymere der allg. Formel (̶O—C(O)—R)̶n, die aus Hydroxycarbonsäuren oder Lactonen entstehen (z. B. Polyhydroxybuttersäure), als auch für solche des Typs (̶O—R1—O—C(O)—R2—C(O))̶n, die durch Polykondensation aus Glykolen u. a. Diolen mit Dicarbonsäuren hervorgehen (z. B. Polycarbonate, Polyethylen- bzw. -butylenterephthalat). Diese thermoplastischen P. dienen zur Herst. von Textilfasern (DIN-Kurzzeichen: PES), Folien u. Flaschen, die P. aus mehrwertigen Alkoholen (Polyesterharze) als Bindemittel in Lacken u. Anstrichstoffen ( Alkydharze). Aus Alkoholen u. ungesättigten Dicarbonsäuren entstehen ungesättigte Polyester (DIN-Kurzzeichen: UP), die, in Kombination mit MMA, Styrol u. dessen Derivaten, als fl. härtbare Reaktionsharze (UP-Harze) technische Verwendung finden.

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Po|ly|ẹs|ter, der; -s, - (Chemie, Technik):
(aus Säuren u. Alkoholen gebildeter) hochmolekularer Stoff, der als wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Kunstfasern, Harzen, Lacken o. Ä. dient.

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Poly|ẹster,
 
Polymere mit der wiederkehrenden Estergruppe, —CO—O—, die durch Polykondensation von Dicarbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen hergestellt werden können. Gesättigte Polyester werden meist aus Terephthalsäure (oder ihrem Methylester) und Äthylenglykol (Polyäthylenterephthalat, Abkürzung PET) oder 1,4-Butandiol (Polybutylenterephthalat, Abkürzung PBT) hergestellt.
 
Gesättigte Polyester sind amorphe oder teilkristalline Thermoplaste mit hoher Steifigkeit und Härte. Teilkristalline Polyester sind für Dauereinsatztemperaturen bis zu etwa 100 ºC geeignet, sie werden aber von heißem Wasser bereits bei niedrigerer Temperatur angegriffen. PBT zeigt besseres Fließverhalten als PET und kann deshalb leichter durch Spritzgießen verarbeitet werden. PET wurde zunächst ausschließlich als Rohstoff für Polyesterfasern verwendet. Heute werden außerdem Folien (für Filme und Magnetbänder) und, wegen seiner geringen Durchlässigkeit für Kohlendioxid, Getränkeflaschen daraus gefertigt.
 
Aliphatischer Polyester wie Polyhydroxybuttersäure (Abkürzung PHB) sind Hauptbestandteile bestimmter phototropher Bakterienarten und können deshalb biotechnologisch aus Stärkehydrolysaten oder Zuckern hergestellt werden. PHB und Copolymere aus Hydroxybuttersäure und Hydroxyvaleriansäure sind als biologisch abbaubare Kunststoffe von Interesse.
 
Bei der Reaktion von Alkoholen mit ungesättigten Dicarbonsäuren (z. B. Maleinsäure) entstehen ungesättigte Polyester (Abkürzung UP), die, meist in Styrol gelöst, als flüssige Reaktionsharze in den Handel kommen. Die ungesättigten Polyester können mit Styrol nach Zugabe von Initiatoren (Härtern) in der Wärme (Warmhärtung) oder Initiatoren und Beschleunigern (z. B. Kobaltnaphthenat) bei Raumtemperatur (Kalthärtung) polymerisieren. Dabei vernetzen die Polyestermoleküle über Styrolbrücken.
 
Ungesättigte Polyester werden ohne Zusätze als Gießharze sowie als Bindemittel in härtbaren Formmassen, Polymerbeton und Lacken verwendet. Durch schichtweisen Aufbau aus ungesättigten Polyestern und Glasgeweben (Laminieren) werden z. B. Tanks, Schwimmbecken, Bootskörper u. a. hergestellt; Formmassen und Laminate können bis zu Dauertemperaturen von etwa 160 ºC eingesetzt werden.

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Po|ly|ẹs|ter, der; -s, - (Chemie, Technik): (aus Säuren u. Alkoholen gebildeter) hochmolekularer Stoff, der als wichtiger Rohstoff zur Herstellung von Kunstfasern, Harzen, Lacken o. Ä. dient.

Universal-Lexikon. 2012.