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Schleicher
Schlei|cher 〈m. 3
1. jmd., der schleicht
2. 〈veraltet〉 falschfreundlicher Mensch, jmd., der durch Heuchelei sein Ziel zu erreichen sucht
[→ schleichen]

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Schlei|cher, der; -s, - [mhd. slīchære] (abwertend):
heuchlerischer Mensch, der unauffällig agiert u. seine Vorteile sucht.

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Schleicher,
 
1) August, Sprachwissenschaftler, * Meiningen 19. 2. 1821, ✝ Jena 6. 12. 1868; war Professor in Prag und Jena. Forschungsschwerpunkte waren der Versuch einer Rekonstruktion der indogermanischen Grundsprache aus den indogermanischen Einzelsprachen (Stammbaumtheorie) sowie eine grammatische Darstellung des Indogermanischen.
 
Werke: Sprachvergleichende Unterss., 2 Teile (1848-50); Compendium der vergleichenden Grammatik der indogermanischen Sprachen, 2 Teile (1861-62).
 
 2) Kurt von, General und Politiker, * Brandenburg/Havel 7. 4. 1882, ✝ (ermordet) Neubabelsberg (heute zu Potsdam) 30. 6. 1934; seit 1913 im Großen Generalstab, während des Ersten Weltkriegs in der Obersten Heeresleitung tätig, arbeitete 1918-19 als Referent in politisch-militärischer Doppelfunktion im Stab General W. Groeners, dann im Truppenamt als enger Mitarbeiter General H. von Seeckts. 1926 übernahm er die Leitung der neu gebildeten Wehrmachtsabteilung im Reichswehrministerium. Unter Reichswehrminister Groener (Januar 1926-Mai 1932) gewann er - zum Generalmajor befördert und zum Chef des Ministeramtes im Reichswehrministerium ernannt - wachsenden politischen Einfluss, besonders durch seine nach außen nicht in Erscheinung tretende Einwirkung auf den Reichspräsidenten P. von Hindenburg. Gestützt auf dessen Vertrauen, bestimmt von dem Ziel, eine auf die Person Hindenburgs und stärker autoritär ausgerichtete Staatsführung aufzubauen (»Hindenburg-Kabinette«, Präsidialregierungen), betrieb Schleicher seit Ende 1929 den Sturz der parlamentarisch getragenen Reichsregierung unter H. Müller (SPD) und bewog Hindenburg, den Zentrumspolitiker H. Brüning zum Reichskanzler zu ernennen. Im Mai 1932 trug Schleicher entscheidend zum Sturz Brünings bei, da dieser nicht auf seinen Plan einging, durch eine Ausweitung der Reichsregierung nach rechts die an Mitglieder- und Anhängerzahl stark anwachsende NSDAP zu »zähmen«. Auf Schleichers Initiative hin ernannte Hindenburg am 1. 6. 1932 F. von Papen zum Reichskanzler, in dessen Regierung Schleicher Reichswehrminister wurde. Vom 2. 12. 1932 bis 28. 1. 1933 selbst Reichskanzler (und Reichswehrminister), bemühte er sich vergeblich um Rückhalt bei Gewerkschaften und Parteien (von der Linken bis zum Strasser-Flügel der NSDAP). Seinen Vorschlag einer befristeten Diktatur, um die Regierungsbildung durch Hitler zu verhindern, lehnte Hindenburg Ende Januar 1933 ab und entzog ihm sein Vertrauen. - Im Verlauf des »Röhm-Putsches« wurde Schleicher von der SS ermordet.
 
Literatur:
 
T. Vogelsang: K. v. S. (1965);
 F.-K. von Plehwe: Reichskanzler K. v. S. Weimars letzte Chance gegen Hitler (Neuausg. 1990).

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Schlei|cher, der; -s, - [mhd. slīchære] (abwertend): heuchlerischer Mensch, der unauffällig agiert u. seine Vorteile sucht.

Universal-Lexikon. 2012.