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Variable
Unbekannte; Parameter

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Va|ri|a|ble auch: Va|ri|ab|le 〈[ va-] f. 30
1. 〈Math.; Phys.〉 veränderl. Größe
2. 〈Logik〉 Symbol, das stellvertretend für Zahlen, Quantitäten, Aussagen u. Werte eines Objektbereichs steht, der diesem zugeordnet werden kann

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Va|ri|a|b|le, die/eine Variable; der/einer Variablen od. Variable, die Variablen/zwei Variable od. Variablen (Math., Physik):
veränderliche Größe:
die V. der Gleichung.

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I
Variable
 
(variables Merkmal, veränderliches Merkmal): Eine Variable kann zwei oder mehr Ausprägungsgrade oder Werte annehmen. Will man z. B. den Zusammenhang zwischen den Mathematikleistungen von Schülern und deren Geschlechtszugehörigkeit erfassen, so nimmt das Merkmal »Geschlecht« zwei Ausprägungsgrade an, nämlich »männlich« und »weiblich«. Misst man die Mathematikleistung mit der in Deutschland üblichen Notenskala, kann diese Variable sechs Werte annehmen.
 
Die Variable »Geschlechtszugehörigkeit« heißt bei einer solchen Untersuchung auch unabhängige Variable, während die Variable »Mathematikleistung« als abhängige Variable bezeichnet wird.
II
Variable
 
[lat. variabilis »veränderbar«], Mathematik: Funktion.
III
Variable,
 Programmierung: ein benannter Speicherplatz, der entweder einen - veränderlichen - Wert besitzt oder leer (s. u.) ist. Dabei handelt es sich nicht um einen physikalischen Speicherort, also einen bestimmten Abschnitt im Arbeitsspeicher oder auf einem Datenträger, sondern um einen logischen Speicherplatz, dessen tatsächlicher Ort vom Betriebssystem jeweils nach Maßgabe der Erfordernisse zugewiesen wird. Es ist allerdings in bestimmten Programmiersprachen möglich, den physikalischen Speicherort einer Variablen abzufragen oder zu verändern. Dies geschieht durch eine spezielle Variablenklasse, die sog. Pointer (Zeigervariablen).
 
Der Wert einer Variablen kann i. A. nicht beliebig gewählt werden, sondern ist - wie in der Mathematik - Element einer Wertevorrat genannten Menge. Dies können z. B. alle ganzen Zahlen zwischen 1 und 10 oder alle reellen Zahlen sein, aber auch Zeichenketten ({Müller, Meier, Schulze}) oder Wahrheitswerte (Wahr, Falsch) sind möglich. Anders als in der Mathematik spielt aber auch die Art, wie die Werte im Rechner repräsentiert werden, eine Rolle: Man muss z. B. zwischen einfacher und doppelter Genauigkeit oder Festkomma- und Gleitkommavariablen unterscheiden (Festkomma, Gleitkomma). Art und Größe des Wertevorrats werden durch die Deklaration einer Variablen festgelegt. Dabei wird insbesondere der Variablentyp bestimmt, also der Datentyp der erlaubten Werte (z. B. Integer, Real, Double, Boolean, String, Pointer usw.).
 
Man kann mehrere Variablen kombinieren und diesem Konstrukt wiederum einen eigenen Namen zuweisen. Handelt es sich dabei um mehrere Variablen des gleichen Typs, spricht man auch von mehrdimensionalen Variablen, Feldern oder Arrays. Werden unterschiedliche Arten von Variablen zusammengefasst, nennt man dies meistens eine Struktur.
 
Nicht nur Anwendungsprogramme, auch Betriebssysteme können Variablen besitzen. Windows kennt u. a. die Systemvariablen »Path«, »ComSpec« und »OS«.

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Va|ri|a|ble, die; -n, -n <Dekl. ↑Abgeordnete>: 1. (Math., Physik) veränderliche Größe: die V. der Gleichung. 2. (Logik) [Symbol für ein] beliebiges Element aus einer vorgegebenen Menge: Ü Das Leben von Millionen Menschen als strategische V. einzusetzen ist indiskutabel (Wiener 10, 1983, 4).

Universal-Lexikon. 2012.