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Spacelab
Space|lab 〈[ spɛıslæb] n. 15bemannte Raumstation für wissenschaftliche Untersuchungen, die im Spaceshuttle eingesetzt wird; Sy Raumlabor [engl. verkürzt <space laboratory „Raumlaboratorium“]

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Space|lab ['speɪslæb ], das; -[s], -s [engl., aus: space = Weltraum u. lab(oratory) = Laboratorium]:
von ESA u. NASA entwickeltes Raumlabor.

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Spacelab
 
['speɪslæb; englisch »Raumlabor«] das, -s/-s, bis April 1998 eingesetztes Weltraumlaboratorium für Beobachtungen und Experimente; es wurde in der Ladebucht amerikanischer Raumtransporter (Spaceshuttle) auf eine Erdumlaufbahn gebracht und blieb während der gesamten Missionsdauer fest mit dem Trägerfahrzeug verbunden. Spacelab wurde ab Mitte 1974 von der Raumfahrtorganisation ESA als europäischer Beitrag zum Spaceshuttle-Raumtransportsystem entwickelt, finanziert und gebaut (finanzielle Beteiligung der Bundesrepublik Deutschland rd. 53 %). Hauptkomponenten des Spacelabs waren die zylinderförmige Labordruckkabine (Modul) und u-förmige Paletten als Plattform für Forschungsgeräte, die nach Öffnen der Ladebucht direkt dem Weltraum ausgesetzt wurden. Druckkabine und Paletten waren modular ausgelegt und konnten je nach Aufgaben einzeln oder zusammen in zehn verschiedenen Kombinationen eingesetzt werden (Masse maximal 11,3 t, davon 4,5 bis 9,3 t Nutzlast). Die bemannte Druckkabine (Durchmesser 4,06 m) bestand aus einem Kern- und einem Experimentiersegment von je 2,7 m Länge und insgesamt 22 m3 freiem Volumen. In der Kabine arbeiteten zwei bis fünf Spezialisten der Besatzung. Forschungsgebiete waren Bio-, Geo- und Materialwissenschaften sowie Verfahrenstechnik, Kommunikation und Weltraumforschung. Ein Tunnel verband Shuttlekabine und Druckmodul. Die Paletten waren wie die Druckkabine Leichtbaukonstruktionen (2,9 m lang, 4 m breit) und konnten mit bis zu 3 t Nutzlast bestückt werden (Teleskope, Kameras, Radar, Sensoren, Antennen).
 
Insgesamt wurden 22 Spaceshuttleflüge mit Spacelabs sowohl als reine »Palettenmissionen« als auch mit Druckkabine durchgeführt. Missionen mit internationalen Experten und Raumfahrern waren z. B. 1983 Spacelab-1 mit deutscher Beteiligung (U. Merbold), 1985 Spacelab D-1 mit R. Furrer, Ernst Messerschmid (* 1945) und Wubbo Ockels (* 1946; ESA/Niederlande), 1992 IML-1 (International Microgravity Laboratory) mit Roberta Bondar (* 1945; Kanada) und Merbold sowie ATLAS-1 (Atmospheric Laboratory for Applications and Science) mit Dirk Frimout (* 1941; ESA/Belgien) und Spacelab-J (Japan) mit Mamoru Mōri (* 1948; NASDA/Japan). Als zweites deutsches Spacelab-Unternehmen fand vom 26. 4. bis 6. 5. 1993 die D-2-Mission mit den Wissenschaftsastronauten Hans Wilhelm Schlegel (* 1951) und Ulrich Walter (* 1954) statt. Mitte 1995 diente das Spacelab während der ersten Ankopplung eines Spaceshuttles an die russische Raumstation Mir zur medizinischen Kontrolle der russisch-amerikanischen Mir-Besatzung.
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
bemannte Raumfahrt: Die internationale Raumstation ISS
 

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Space|lab ['speɪslæb], das; -s, -s [engl., aus: space = Weltraum u. lab(oratory) = Laboratorium]: von ESA u. NASA entwickeltes Raumlabor: Kernstück der Einrichtung soll das S. sein. Das voll funktionsfähige Weltraumlabor wird am Freitag von der Nasa an die Dasa zurückgegeben. Nach 22 Missionen im All kehrt damit eins von zwei -s aus den USA zurück nach Bremen (Berliner Zeitung 13. 4. 99, 8).

Universal-Lexikon. 2012.