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Verfahrenstechnik
Ver|fah|rens|tech|nik 〈f. 20Teilgebiet der Ingenieurwissenschaften, das sich mit Verfahren zur Veränderung bzw. Umwandlung von stofflicher Materie nach Art, Eigenschaft u. Zusammensetzung beschäftigt

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Ver|fah|rens|tech|nik: eine Ingenieurwissenschaft, die die chem.-technischen Voraussetzungen für Entwicklung u. Betreiben von Verfahren u. Anlagen zur Stoffgewinnung, Stoffumwandlung u. Produktfertigung erarbeitet. Die wichtigsten Aufgaben der chem. V. sind die Übertragung der in Laboratorien erarbeiteten Reaktionsbedingungen (Unit Processes, Grundverfahren) aus dem Maßstab eines Technikums oder Pilot Plants in einen großindustriellen Maßstab (Scale up), die entspr. zu verändernden Dimensionierungen der Apparate für die thermischen u. mechanischen Grundoperationen (Unit Operations) sowie die Berücksichtigung des Rohstoff-, Energie- u. Investitionsbedarfs.

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Ver|fah|rens|tech|nik, die <o. Pl.>:
Teilgebiet der Technik, das sich mit den theoretischen u. praktischen Fragen bei der Herstellung formloser Stoffe befasst.
Dazu:
ver|fah|rens|tech|nisch <Adj.>.

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Verfahrenstechnik,
 
Ingenieurwissenschaft, die sich mit der Technik von Stoffumwandlungsverfahren beschäftigt. Die Verfahrenstechnik ist mit Fertigungstechnik (Formänderung) und Energietechnik (Energieumwandlung) ein Teil der Produktionstechnik. Als interdisziplinäres Fachgebiet hat sie u. a. große Bedeutung für die chemische Technik, Mineralölverarbeitung, Nahrungs- und Genussmittelindustrie, Umwelttechnik und Hüttenindustrie. Stoffumwandlungen finden in Apparaten (z. B. Reaktionsapparate, Kolonnen) statt, die über Förderanlagen (z. B. Rohrleitungen, Pumpen) stofflich miteinander verbunden sind und in ihrer Gesamtheit die Produktionsanlage darstellen. Aufgabe der Verfahrenstechnik ist die theoretische Klärung der Stoffumwandlung und die Entwicklung eines geeigneten Produktionsverfahrens, die Planung und Auslegung von Produktionsanlagen (z. B. die Übertragung von Laborergebnissen in den technischen Maßstab mithilfe von mathematischen Modellen und Pilotanlagen) sowie deren Betrieb und Überwachung. Bei Stoffumwandlungen kann es sich um Änderungen der Stoffart durch chemische Reaktionen (Reaktionstechnik), biologische Vorgänge (Bioverfahrenstechnik) oder Kernumwandlungen (Kernverfahrenstechnik, nukleare Verfahrenstechnik), aber auch um Änderungen der Stoffzusammensetzung mithilfe physikalischer Vorgänge (Grundoperationen der Verfahrenstechnik) handeln. In der mechanischen Verfahrenstechnik werden Grundoperationen zusammengefasst, die unter dem Einfluss mechanischer Einwirkungen (z. B. Reibungs- und Druckkräfte) ablaufen. Dazu gehören Vorgänge des Zerkleinerns (z. B. Mahlen, Brechen), Agglomerierens (z. B. Tablettieren, Brikettieren), Trennens (z. B. Sieben, Filtrieren, Entstauben) und Mischens (z. B. Rühren, Kneten, Emulgieren). Die thermische Verfahrenstechnik nutzt Konzentrations- und Temperaturgefälle für den Stofftransport zwischen unterschiedlichen Phasen (z. B. Destillation, Extraktion, Absorption, Adsorption).
 
Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:
 
Bioverfahrenstechnik: Die Umwandlung von Stoffen
 

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Ver|fah|rens|tech|nik, die <o. Pl.>: Teilgebiet der Technik, das sich mit den theoretischen u. praktischen Fragen bei der Herstellung formloser Stoffe befasst.

Universal-Lexikon. 2012.