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Vita
Lebensablauf; Biographie; Lebensgeschichte; Biografie; Lebenslauf; Lebensbeschreibung; Vitae cursus; Karriere; Werdegang; Berufsweg; Berufslaufbahn; Laufbahn; Curriculum Vitae

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Vi|ta 〈[ vi:-] f.; -, Vi|ten〉
1. 〈allg.; geh.〉 Lebenslauf
2. 〈im MA〉 Lebensbeschreibung von Heiligen, Märtyrern od. weltl. Herrschern
● seine \Vita erzählen [lat., „Leben“]

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Vi|ta, die; -, Viten u. Vitae [lat. vita]:
1.
a) (Fachspr.) Lebensbeschreibung [antiker u. mittelalterlicher Persönlichkeiten u. Heiliger]:
die V. des heiligen Benedikt;
b) (bildungsspr.) Leben, Lebenslauf, Lebensgeschichte eines Menschen:
seine V. schreiben;
er verschwieg Fakten aus seiner V.
2. (Med.) Lebensfunktion, Lebenskraft.

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I
Vita
 
[v-; lateinisch »Leben«, »Lebensbeschreibung«] die, -/...ten und ...tae, Lebensbeschreibung, besonders Abriss der (aktenmäßigen) Lebensdaten (Curriculum Vitae), v. a. Bezeichnung und Titel der antiken und mittelalterlichen Biographien. Historisch nicht immer zuverlässig, folgt die Vita einem von den Peripatetikern entwickelten Schema der Reihung exemplarischer, der philosophischen Ethik entnommener Tugenden, wobei auch mit Irrtümern, anekdotische Ausschmückungen und systematischen Fälschungen zu rechnen ist. Die Viten der Antike galten zunächst Philosophen und Schriftstellern (Sophistenvita). Der Begriff »Vita« erscheint erstmals in Cornelius Nepos' Werk »De viris illustribus«; traditionsbildend wurden die »Bioi paralleloi«, Paralleldarstellungen griechischer und römischer Feldherren und Staatsmänner, von Plutarch sowie die Kaiserbiographien von Sueton (»De vita Caesarum«, 1./2. Jahrhundert). Nach dem antiken Schema entwickelte das Mittelalter die panegyrische Fürstenvita und die stark legendarisch und exemplarisch ausgerichtete Heiligen- und Märtyrervita, z. B. die »Vita Sancti Martini« von Sulpicius Severus (um 400), die anonyme »Vita Altmanni« (um 1130, mit einer Notiz über den Dichter Ezzo; Ezzolied) und die Fürstenvita (»Vita Caroli Magni« von Einhard, um 835). Seit dem Spätmittelalter entstanden auch wieder Künstlerviten (G. Boccaccio, »Vita di Dante«, entstanden 1360).
II
Vita
 
[v-], Helen, eigentlich Elisabeth Baumgartner, geboren Reichel, Schauspielerin und Diseuse, * Hohenschwangau 7. 8. 1928, ✝ Berlin 16. 2. 2001; trat an verschiedenen Bühnen auf, war u. a. Mitglied des Münchner Kabaretts »Die Kleine Freiheit« (1952-55). Seit Mitte der 1960er-Jahre konzentrierte sie sich auf Soloprogramme mit erotischen altfranzösischen Chansons sowie Texten von K. Tucholsky, E. Kästner u. a. Mit ihrer Musikalität und ihrem pikanten Vortragsstil zählte Vita zu den bedeutendsten deutschsprachigen Diseusen.

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Vi|ta, die; -, Viten u. Vitae [lat. vita]: 1. a) (Fachspr.) Lebensbeschreibung [antiker u. mittelalterlicher Persönlichkeiten u. Heiliger]: die V. des heiligen Benedikt; b) (bildungsspr.) Leben, Lebenslauf, Lebensgeschichte eines Menschen: seine V. schreiben; Jede von ihnen hat ihre eigene verworrene V. (MM 4./5. 6. 88, 55); er verschwieg Fakten aus seiner V.; Wie man aus der kurzen V. sieht, verläuft dieses Leben denkbar schlicht und einfach (Greiner, Trivialroman 112); Unter den von Hitler und Stalin erschütterten Viten deutscher Juden in diesem Jahrhundert ist die des als Rudolf Leder geborenen Stephan Hermlin eine von den zahllosen (Woche 7. 2. 97, 46). 2. (Med.) Lebensfunktion, Lebenskraft.

Universal-Lexikon. 2012.