* * *
Hau|be ['hau̮bə], die; -, -n:Kopfbedeckung für Frauen, die dicht am Kopf anliegt:
die alte Frau trug im Bett eine Haube.
Zus.: Badehaube, Nachthaube, Schwesternhaube.
* * *
Hau|be 〈f. 19〉
1. 〈früher〉 weibl. Kopfbedeckung in den vielfältigsten Formen, meist von verheirateten Frauen getragen
2. Teil einer bestimmten Tracht (Nonnen\Haube, Schwestern\Haube)
4. Form des Helms
5. rundliche Bedeckung zum Schutz der verschiedensten Gegenstände (Kaffee\Haube, Motor\Haube, Trocken\Haube)
6. 〈Math.〉 durch einen Kreis begrenzter Teil der Kugeloberfläche (Kugel\Haube)
7. 〈Zool.〉
7.1 Federbüschel auf dem Kopf von Vögeln, Schopf
7.2 Netzmagen der Wiederkäuer
8. 〈Jägerspr.〉
8.1 Fangnetz, das vor den Dachs-, Fuchs- od. Kaninchenbau gelegt wird (Dachs\Haube)
8.2 Kappe aus Leder, die man ungebärdigen Beizvögeln aufsetzt, um sie zu blenden
● die \Haube abnehmen, aufsetzen, feststecken (im Haar), umbinden; er will seine Töchter gern unter die \Haube bringen 〈umg.; scherzh.〉 verheiraten; unter die \Haube kommen 〈umg.; scherzh.〉 sich verheiraten; beim Friseur habe ich lange unter der \Haube gesessen (zum Haartrocknen); die Kaffee-, Teekanne unter die \Haube stellen (zum Warmhalten) [<ahd. huba <germ. *hudon- <idg. *keubh- „sich wölben“]
* * *
Hau|be , die; -, -n [mhd. hūbe, ahd. hūba, zu ↑ 1hoch in dessen urspr. Bed. »gewölbt, (nach oben) gebogen«, eigtl. = die Gebogene]:
1.
a) aus weichem od. gestärktem, oft gefälteltem Stoff gefertigte, dem Kopf angepasste [die Ohren bedeckende] Kopfbedeckung für eine weibliche Person:
die -n der Krankenschwestern, einer Volkstracht;
eine H. tragen;
Ü die Berge haben weiße -n aufgesetzt (auf den Berggipfeln ist Schnee gefallen);
☆ [die folgenden Wendungen beziehen sich auf die Haube als früher zur Tracht gehörende Kopfbedeckung verheirateter Frauen] unter die H. kommen (ugs. scherzh.; von jmdm. geheiratet werden: die jüngste Tochter ist nun auch unter die H. gekommen);
unter der H. sein (ugs. scherzh.; verheiratet sein);
jmdn. unter die H. bringen (ugs. scherzh.; jmdn. mit jmdm. verheiraten);
b) (südd., österr.) [Woll]mütze:
dem Kind eine H. aufsetzen;
c) (Geschichte) Kopfbedeckung eines Kriegers; Sturm-, Pickelhaube.
2.
die H. schließt nicht;
viel Kraft unter der H. haben ([von einem Auto] einen starken Motor haben);
sie musste [beim Friseur] vierzig Minuten unter der H. sitzen;
c) (Zool.) Büschel von schmückenden Kopffedern bei einigen Vögeln;
d) schützende od. schmückende Bedeckung über etw.:
den Kaffee unter der H. (dem Kaffeewärmer) warm halten.
* * *
Haube
[althochdeutsch huba, eigentlich »die Gebogene«],
1) Architektur: Dachhaube, geschweiftes Turmdach über rundem, quadratischem oder polygonalem Grundriss. Die häufigste Form ist das süddeutsche Zwiebeldach, auch »welsche Haube« genannt (Dach).
2) Jägersprache: kleines, sackartiges Netz zum Fangen der aus dem Bau gehetzten Füchse, Dachse, Kaninchen; auch eine Kappe aus Leder, die man dem Beizvogel aufsetzt.
3) Mode: in fast allen Kostümepochen von Frauen, bisweilen auch von Männern getragene Kopfbedeckung, die im Unterschied zu Hut oder Mütze das Haar vollständig oder zu weiten Teilen umschloss. Nach frühen Zeremonialhauben (altägyptische Geierhaube und byzantinische Netzhaube) wurde die Haube im Mittelalter ein Teil der Kleidung. Zu unterscheiden sind haarverhüllende Frauenhauben aus Leinen (z. B. Kruseler, Flügelhaube) als Gebot des Ehestandes von haarsichtigen Netzhauben, die seit dem 14. Jahrhundert von Frauen und Männern bisweilen mit weiteren Kopfbedeckungen getragen wurden (Kalotte). Seit dem 16. Jahrhundert verlor die Haube auch für die verheiratete Frau ihre Unabdingbarkeit. Am ehesten galt diese noch für das Tragen von Leinenhauben (z. B. für Witwen) zu traditionellen Festtagen, während Hauben aus Samt, Seide, mit Spitzenbesätzen (z. B. Fontange), Perlen- und Flinderschmuck (Flinderhaube) neben Hut und Barett zu modischen Kopfbedeckungen wurden. Im 19. Jahrhundert verdrängten Hüte und Mischformen zwischen Hut und Haube (Kapotte) in der Öffentlichkeit mehr und mehr die Haube, die in der zweiten Jahrhunderthälfte vollständig aus der Mode kam.
Daneben gehörten in vielfältigen Formen und regionalen Bezeichnungen vom modischen Zeitkostüm abgeleitete Hauben zu den weiblichen Volkstrachten. In Hauben und Schleiern der weiblichen Ordenskleidung lebt das haarverhüllende mittelalterliche Gebende bis heute fort.
* * *
Hau|be, die; -, -n [mhd. hūbe, ahd. hūba, zu ↑hoch in dessen urspr. Bed. „gewölbt, (nach oben) gebogen“, eigtl. = die Gebogene]: 1. a) aus weichem od. gestärktem, oft gefälteltem Stoff gefertigte, dem Kopf angepasste [die Ohren bedeckende] Kopfbedeckung für eine weibliche Person: die -n der Krankenschwestern, einer Volkstracht; eine H. tragen; Ü Riccardo, ein dreijähriger Italiener ... mit ernstem Gesicht, einer H. aus schwarzem, glänzendem Haar (Gregor-Dellin, Traumbuch 106); die Berge haben weiße -n aufgesetzt (auf den Berggipfeln ist Schnee gefallen); *[die folgenden Wendungen beziehen sich auf die Haube als früher zur Tracht gehörende Kopfbedeckung verheirateter Frauen] unter die H. kommen (ugs. scherzh.; von jmdm. geheiratet werden): die jüngste Tochter ist nun auch unter die H. gekommen; Unter die H. kam vor ein paar Tagen Nicky Stevens (Bravo 29, 1976, 57); unter der H. sein (ugs. scherzh.; verheiratet sein); jmdn. unter die H. bringen (ugs. scherzh.; jmdn. mit jmdm. verheiraten): Sie wollten ihn schon lange unter die H. bringen (Quick 14, 1958, 22); b) (südd., österr.) [Woll]mütze: dem Kind eine H. aufsetzen; c) (hist.) Kopfbedeckung eines Kriegers; Sturm-, Pickelhaube. 2. a) (Kfz-W.) kurz für ↑Motorhaube: die H. schließt nicht; viel Kraft unter der H. haben ([von einem Auto] einen starken Motor haben); Manche Lastwagen verkündigen stolz, dass sie beispielsweise 330 PS unter ihrer H. haben (MM 1./2. 2. 75, 35); b) kurz für ↑Trockenhaube: sie musste [beim Friseur] vierzig Minuten unter der H. sitzen; c) (Zool.) Büschel von schmückenden Kopffedern bei einigen Vögeln; d) schützende od. schmückende Bedeckung über etw.: den Kaffee unter der H. (dem Kaffeewärmer) warm halten.
Universal-Lexikon. 2012.