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Szene
soziale Umgebung; Umwelt; Milieu; Bühne; Podium; Aufzug; Darbietung; Auftritt; Darstellung; Akt

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Sze|ne ['sts̮e:nə], die; -, -n:
1. kurzer, abgeschlossener, besonders durch das Auf- oder Abtreten von Personen begrenzter Teil eines Theaterstückes, Films o. Ä.:
erster Akt, fünfte Szene; die Szene spielt im Garten; eine Szene drehen, proben.
Syn.: Auftritt, Aufzug.
Zus.: Abschiedsszene, Filmszene, Liebesszene, Schlussszene, Sterbeszene.
2.
a) Vorgang, Anblick, der jmdm. bemerkenswert oder eigenartig erscheint:
bei der Begrüßung gab es stürmische Szenen.
b) heftige Vorwürfe, die jmdm. im Rahmen einer Auseinandersetzung gemacht werden:
wenn sie dies vorbrachte, gab es jedes Mal eine Szene; jmdm. eine Szene, Szenen machen.
Syn.: Auseinandersetzung, Krach (ugs.), Streit, Stunk (ugs. abwertend), Vorwürfe (Plural).
3. charakteristischer Bereich, Ort für bestimmte Aktivitäten, Lebensformen, für ein bestimmtes Milieu:
die literarische, politische Szene; die Szene der Hausbesetzer; er kennt sich in der Szene aus.
Syn.: Milieu.

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Sze|ne 〈f. 19
1. 〈Theat.〉 Bühne als Ort der Handlung, Schauplatz
2. kleinste Einheit eines Dramas (Teil eines Aktes), eines Hörspiels od. Films
3. Vorgang, Anblick
4. 〈umg.〉
4.1 Bereich, in dem etwas gilt, in dem sich etwas abspielt (Drogen\Szene, Musik\Szene); oV Scene
4.2 bes. theatralischer Auftritt
● sie beherrscht stets die \Szene 〈fig.; umg.〉 sie steht immer im Mittelpunkt; eine \Szene filmen, proben; jmdm. eine \Szene machen 〈fig.; umg.〉 heftige, laute Vorwürfe machen ● erster Akt, dritte \Szene; unseren Blicken bot sich eine anmutige, hübsche, rührende \Szene; es kam zu ärgerlichen, hässlichen \Szeneen 〈fig.; umg.〉; Applaus auf, bei offener \Szene ● auf der \Szene sein 〈Jargon〉; hinter der \Szene; ein Stück in \Szene setzen zur Aufführung vorbereiten, inszenieren; etwas in \Szene setzen 〈fig.; umg.〉 effektvoll ablaufen lassen; sie versteht es, sich in \Szene zu setzen 〈fig.; umg.〉 sich zur Geltung zu bringen [<frz. scène „Szene“ <grch. skene „Schattenraum, Zelt“, im Theater das Zelt hinter der Bühne, später das ganze Bühnengerüst, daraus die heutigen Bedeutungen]

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Sze|ne , die; -, -n [(frz. scène <) lat. scaena, scena < griech. skēne̅̓, eigtl. = Zelt; Hütte]:
1. kleinere Einheit eines ↑ Aktes (2), Hörspiels, Films, die an einem speziellen Ort spielt u. durch das Auf- od. Abtreten einer od. mehrerer Personen begrenzt ist:
eine gestellte S.;
erster Akt, dritte S.;
die S. spielt im Kerker, ist abgedreht, aufgenommen;
eine S. proben, wiederholen, drehen.
2. Schauplatz einer Szene (1); Ort der Handlung:
die S. stellte ein Hotelzimmer dar;
es gab Beifall auf offener S. (Szenenapplaus);
Ü dann betrat der Parteivorsitzende die S. (erschien der Parteivorsitzende);
die S. beherrschen (dominieren, in den Vordergrund treten, in einem Kreis die Aufmerksamkeit auf sich ziehen);
in S. gehen (bes. südd., österr., schweiz.: 1. zur Aufführung gelangen. 2. veranstaltet werden);
etw. in S. setzen (1. etw. inszenieren, aufführen. 2. etw. arrangieren: ein Programm Punkt für Punkt, einen Staatsstreich in S. setzen);
sich in S. setzen (die eigene Person herausstellen, effektvoll zur Geltung bringen).
3.
a) auffallender Vorgang, Vorfall, der sich zwischen Personen [vor andern] abspielt:
eine rührende, traurige S.;
b) [theatralische] Auseinandersetzung; heftige Vorwürfe, die jmdm. gemacht werden:
jmdm. -n/eine S. machen.
4. <Pl. selten> [nach engl. scene, Scene] charakteristischer Bereich für bestimmte Aktivitäten:
die literarische S.;
die Berliner [politische] S.;
die Attentäter sind der rechten S. zuzuordnen.

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I
Szene
 
[französisch scène, über lateinisch scaena, scena von griechisch skēne̅́, eigentlich »Zelt«, »Hütte«] die, -/-n,  
 1) allgemein: 1) Schauplatz, Ort einer Handlung; 2) auffallender Vorfall, der sich zwischen Personen abspielt; 3) Auseinandersetzung, Zank, heftige Vorhaltungen; 4) charakteristisches Milieu für bestimmte Aktivitäten.
 
 2) Theater: im mehraktigen Drama Untereinheit des Aktes; ursprüngliche Bezeichnung für die an verschiedenen Orten spielenden Teile (Bilder), meist jedoch die durch das Auf- beziehungsweise Abtreten einer oder mehrerer Personen begrenzte, kleinste Untereinheit (Auftritt).
 
 3) Theaterarchitektur: eindeutschende Bezeichnung für Bühne, Bühnengebäude in der Antike (Skene, Scaenae Frons).
 
II
Szene,
 
im Jargon der Rockmusiker und -journalisten verbreitete Bezeichnung für die Innenseite des Rockbetriebs und seine lokale Ausprägung. Gemeint sind damit die Veranstaltungsorte und Veranstaltungen mit dem dazugehörigen Publikum und den dazugehörigen Bands, die lokalen Insider und das ganze Spektrum an mittelbar oder unmittelbar mit der Musik verbundenen Aktivitäten. Dahinter steht die freilich irrige Vorstellung, das Ganze sei wie eine Bühnenszene, die sich mit einem Blick überschauen ließe. Der Begriff ist eigentlich die deutsche Umschreibung des Englischen scene, was so viel wie »Schauplatz« bedeutet. Er ist auch im Jazz gebräuchlich.
 

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Sze|ne, die; -, -n [(frz. scène <) lat. scaena, scena < griech. skēne̅́, eigtl. = Zelt; Hütte; 4: nach engl. scene, ↑Scene]: 1. kleinere Einheit eines Aktes (2), Hörspiels, Films, die an einem speziellen Ort spielt u. durch das Auf- od. Abtreten einer od. mehrerer Personen begrenzt ist: eine gestellte S.; erster Akt, dritte S.; die S. spielt im Kerker, ist abgedreht, aufgenommen; eine S. proben, wiederholen, drehen; Und er begann ihnen die S. vorzuspielen, und zwar so, dass ihnen das Herz im Leibe stockte (Brecht, Geschichten 62). 2. Schauplatz einer ↑Szene (1); Ort der Handlung: die S. stellte ein Hotelzimmer dar; es gab Beifall auf offener S. (Szenenbeifall); Ü dann betrat der Parteivorsitzende die S. (erschien der Parteivorsitzende); *die S. beherrschen (dominieren, in den Vordergrund treten, in einem Kreis die Aufmerksamkeit auf sich ziehen): Sie beherrschte die S., glitzerte und triumphierte (K. Mann, Wendepunkt 65); in S. gehen (zur Aufführung gelangen); etw. in S. setzen (1. etw. inszenieren, aufführen. 2. etw. arrangieren: ein Programm Punkt für Punkt, einen Staatsstreich in S. setzen); sich in S. setzen (die eigene Person herausstellen, effektvoll zur Geltung bringen). 3. a) auffallender Vorgang, Vorfall, der sich zwischen Personen [vor andern] abspielt: eine rührende, traurige S.; Beispiellose -n spielten sich in der letzten Stunde der Schiffstragödie ab (Menzel, Herren 67); Es kam zu einer bewegten S. zwischen den beiden Männern (Thieß, Reich 595); b) [theatralische] Auseinandersetzung; heftige Vorwürfe, die jmdm. gemacht werden: Trotzdem gab es jeden Tag wüste -n (Rinser, Mitte 156); jmdm. -n/eine S. machen; Er kann -n nicht ausstehen (Baldwin [Übers.], Welt 445). 4. <Pl. selten> charakteristischer Bereich für bestimmte Aktivitäten: die literarische S.; die Bonner [politische] S.; Das Gericht bescheinigte ihm noch, dass er „keine führende Position“ in der S. habe (Spiegel 8, 1976, 44); er kennt sich in der S. (Scene) aus; Dort bekam er ersten Kontakt zur „linken S.“ (Quick 27, 1976, 26).

Universal-Lexikon. 2012.