Akademik

Bildgeschichte
Bịld|ge|schich|te, die:
Geschichte in [betexteten] Bildern.

* * *

Bildgeschichte,
 
erzählende Bildfolge. Während das erzählende Einzelbild (Genrebild, Karikatur, Cartoon) nur bedingt zur Bildgeschichte zu rechnen ist, sind zwei oder mehr Einzelbilder, die aufeinander folgend einen Handlungsverlauf wiedergeben, für sie kennzeichnend. Die Einzelbilder sind nicht illustrativ, sondern tragen die Aussage. Der Informationswert des Einzelbildes kann unterschiedlich groß sein, je nachdem, wie weit beziehungsweise eng die zeitliche Distanz von Bild zu Bild ist. Das Verhältnis von Redundanz (konstante Elemente) und Innovation (veränderte oder neue Elemente) bestimmt dabei den fortschreitenden erzählenden Prozess. Die Bildgeschichte kann ohne Schrift auskommen; vielfach bildet sie mit mehr oder weniger Schrift unterschiedlicher Funktion eine Aussageeinheit. Die Schrift kann den Einzelbildern z. B. als Untertext in Prosa oder Vers zugeordnet oder z. B. als Insert oder Sprechblase ihnen grafisch integriert sein.
 
Die Bildgeschichte weist als künstlerisches Prinzip eine Vielzahl von unterschiedlichen Möglichkeiten auf. So sind erzählende Zyklen (z. B. von A. Dürer, M. Klinger, Käthe Kollwitz) und Bildromane (z. B. von W. Hogarth, R. Toepffer, F. Masereel, M. Ernst) ihr ebenso zuzurechnen wie die Bildgeschichten von W. Busch, O. Jacobsson und O. E. Plauen sowie Fotoromane und (z. B. unterhaltende, belehrende, informierende) Comics.
 
Literatur:
 
D. Kunzle: The early comic strip (Berkeley, Calif., 1973);
 H. J. Schnackertz: Form u. Funktion medialen Erzählens (1980);
 D. Grünewald: Comics, Kitsch oder Kunst? (1982);
 T. Kuchenbuch: Bild u. Erz. Geschichten in Bildern (1992).

* * *

Bịld|ge|schich|te, die: Geschichte in [betexteten] Bildern.

Universal-Lexikon. 2012.