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Redundanz
Weitschweifigkeit; Langatmigkeit; Pleonasmus; Tautologie; Doppelaussage

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Red|un|dạnz auch: Re|dun|dạnz 〈f. 20
1. Überfluss, Überreichlichkeit
2. Übermaß an Merkmalen
3. 〈Nachrichtentech.〉 Teil einer Nachricht, der keinen Informationswert hat u. deshalb bei der Übermittlung weggelassen werden kann
[<engl. redundance; zu lat. redundare „überfließen“]

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Re|d|un|dạnz, die; -, -en [lat. redundantia = Überfülle] (bildungsspr.):
das Vorhandensein von eigentlich überflüssigen, für die Information nicht notwendigen Elementen; Überladung mit Merkmalen.

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I
Redundạnz
 
[lateinisch redundantia »Überfülle (des Ausdrucks)«, zu redundare »überströmen«] die, -/-en,  
 1) Genetik: die Erscheinung, dass gleiche Gene (z. B. Histongene oder die Gene der ribosomalen RNA), aber auch Signalstrukturen und nicht codierende Bereiche vielfach im Genom vorhanden sind.
 
 2) Informationstheorie: 1) allgemein die Weitschweifigkeit einer Nachricht, d. h. ihr Gehalt an Signalen oder Zeichen, die keine Information vermitteln und eigentlich überflüssig sind. Die Redundanz ermöglicht jedoch prinzipiell die Rekonstruktion einer Nachricht, wenn diese fehlerhaft oder verstümmelt empfangen wird. Natürliche Sprachen enthalten sehr viel Redundanz, sodass auch stark verstümmelte Nachrichten (z. B. Schrift unter Weglassung der Vokale) häufig im Wesentlichen verständlich bleiben. 2) Bei einem Code die Codewörter oder Zeichen, die für die Darstellung oder Übermittlung einer Information nicht erforderlich sind. Andererseits kann nur ein Code mit Redundanz, d. h. ein Codesystem, dessen Wörter auch insignifikante Zeichen enthalten, eine gewisse Sicherheit vor Fehlern bieten. Solche fehlertoleranten Codesysteme sind geeignet, das Vorliegen eines Fehlers zu erkennen oder sogar Fehler zu lokalisieren und zu korrigieren (Fehlererkennung).
 
 3) Sprachwissenschaft: Bezeichnung für sprachliche Übercharakterisierung auf verschiedene Beschreibungsebenen. Phonologische Redundanz ist bei nicht bedeutungsunterscheidenden Komponenten von Phonemen gegeben (z. B. Vorliegen oder Fehlen von Behauchung bei den Konsonanten t und d im Deutschen), morphologische Redundanz bei Mehrfachcharakterisierung eines Morphems (z. B. des Plurals in »die Wände« durch Artikel, Umlaut und Suffix); von semantischer Redundanz spricht man bei mit bestimmten Merkmalen implizit gegebenen weiteren Merkmalen (z. B. der Eigenschaft »belebt« bei einem vorliegenden Merkmal »menschlich«), von syntaktischer Redundanz bei Voraussagbarkeit oder Mitverstehen syntaktischer Kategorien (z. B. des Akkusativobjekts beim transitiven Verb), von textueller Redundanz beim wiederholten sprachlichen Ausdruck eines Tatbestandes (z. B. »am Michaelistag, dem 29. September«). In der Schrift zeigt sich Redundanz bei den in einer Sprache voraussagbaren Buchstabenverbindungen, z. B. »h« nach »sc« im Deutschen, oder bei unterschiedlicher Schreibung desselben Lautes (z. B. des langen i in »mir«, »Bier«, »ihm«). Von stilistischer Redundanz spricht man beim Pleonasmus.
 
 4) Technik: Mehraufwand, der für die Funktion eines technischen Systems nicht direkt nötig ist. Das Einfügen von Redundanz in ein System ist die gebräuchlichste Möglichkeit zur Erhöhung der Zuverlässigkeit; dies erfolgt auf Bauelemente- oder Geräteebene (strukturelle Redundanz). Beispiel: Parallelschaltung von zwei voneinander unabhängigen Stromversorgungen für lebenserhaltende Apparaturen in Krankenhäusern. Ist das zweite System ständig zugeschaltet, liegt aktive Redundanz vor. Bei passiver Redundanz wird das zweite System erst aktiviert, wenn das erste ausgefallen ist, z. B. ein Notstromaggregat.
II
Redundanz,
 
in der Informationstheorie Bezeichnung für das Vorhandensein von weglassbaren Elementen in einer Nachricht, die keine zusätzliche Information liefern, sondern lediglich die beabsichtigte Grundinformation stützen.
III
Redundanz
 
[zu lat. redundare »überströmen«], Informationstheorie: allgemein der Anteil an Signalen oder Zeichen einer Nachricht, die keine »echte, zusätzliche« Information enthalten, also eigentlich entbehrlich sind. Redundanzen werden jedoch bisweilen bewusst eingesetzt, da sie prinzipiell die Rekonstruktion einer Nachricht ermöglichen, wenn diese fehlerhaft oder verstümmelt empfangen wird.
 
Bei einem Code versteht man unter »Redundanz« Codewörter oder Zeichen, die für die Darstellung oder Übermittlung einer Information nicht erforderlich sind. Nur ein Code mit Redundanzen kann jedoch eine gewisse Sicherheit vor Fehlern bieten. Solche fehlertoleranten Codesysteme sind geeignet, das Vorliegen eines Fehlers zu erkennen oder sogar Fehler zu lokalisieren und zu korrigieren (Prüfbit, Prüfsummen).
 
Auch bei Techniken, die der Datensicherheit dienen, wie der Plattenspiegelung oder RAID, wird mit Redundanzen gearbeitet.
IV
Redundanz,
 Datenbanken: die Tatsache, dass in einer Datenbank identische Daten mehrfach vorliegen. Ungewollte Redundanzen entstehen, wenn Datensätze aus Versehen dupliziert werden und der Anwender nicht durch eine automatische Überprüfung darauf hingewiesen wird. Solche Redundanzen gilt es, von Zeit zu Zeit zu suchen und zu entfernen. In einfachen, nicht relationalen Datenbanken können auch gewollte Redundanzen auftreten, z. B. müssen in einer Bestelldatei die kompletten Kundendaten bei jeder Bestellung eines bestimmten Kunden neu eingegeben werden, damit eine Zuordnung Kunde-Bestellung möglich ist. Diese Art von Redundanz führt zu einem erhöhten Speicherbedarf und hat v. a. den Nachteil, dass bei einer Aktualisierung (z. B. neue Kundenadresse) die gleichen Änderungen an mehreren Stellen durchgeführt werden müssen. Ein wesentlicher Grund für die Entwicklung des relationalen Datenbankmodells (Datenbank) war, Redundanz in Datenbanken zu vermeiden und damit ein effektives Arbeiten zu ermöglichen (Normalform einer Datenbank). In einer relationalen Datenbank wird das Problem der Zuordnung Kunde-Bestellung dadurch gelöst, dass es eine Kunden- und eine Bestelldatei gibt, wobei die Kundendaten nur einmal in der Kundendatei vorliegen und nur hier gepflegt werden und die Bestellungen über ein Schlüsselfeld (Schlüssel) mit den Kundendaten verknüpft sind (Beziehung).

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Re|dun|dạnz, die; -, -en [lat. redundantia = Überfülle] (bildungsspr.): das Vorhandensein von eigentlich überflüssigen, für die Information nicht notwendigen Elementen; Überladung mit Merkmalen: Zwei Personalabteilungen, zweimal EDV, zwei Finanzverwaltungen, unterschiedliche Organisationsstrukturen im Vertrieb, »R., wohin man nur schaut« (Wirtschaftswoche 43, 1992, 252).

Universal-Lexikon. 2012.