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Profil
Kontur; Silhouette; Umrisslinie; Umriss; Quere; Querschnitt; Mittelmaß; Längsschnitt; Breitenmaß; Durchschnitt

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Pro|fil [pro'fi:l], das; -s, -e:
1. Ansicht des Kopfes, des Gesichts, des Körpers von der Seite:
jmdn. im Profil fotografieren; er hat ein scharf geschnittenes Profil.
2. (bildungsspr.) charakteristisches Erscheinungsbild:
dieser Minister hat kein Profil.
Syn.: Persönlichkeit.
3. mit Erhebungen versehene Oberfläche eines Reifens, einer Schuhsohle u. Ä.:
das Profil ist völlig abgefahren.
Syn.: Struktur.
Zus.: Reifenprofil.

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Pro|fil 〈n. 11
1. Seitenansicht (bes. des Gesichts)
2. Umrisslinie, Längs- od. Querschnitt
3. aus dem Gesamtbau vorspringender Teil eines Baugliedes
4. senkrechter Schnitt durch die Erdoberfläche
5. Kerbung (von Reifen, Schuhsohlen)
6. 〈Tech.〉 Höhe u./od. Breite einer Durchfahrt (Brücken\Profil)
7. 〈fig.〉 besondere Charakteristik, klare Haltung od. Richtung
● das \Profil eines Eisenbahnwagens, Gebäudes, Turmes; \Profil haben 〈fig.〉 eine klare Richtung verfolgen, eine klare Haltung einnehmen; er wandte mir das, sein \Profil zu; geologisches \Profil; ein hübsches, klares, markantes, scharfes \Profil haben (Person); jmdn. od. etwas im \Profil darstellen, malen, zeichnen; Kreppsohlen mit \Profil [<frz. profil u. ital. profilo „Seitenansicht, Umriss“]

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Pro|fil , das; -s, -e [frz. profil = Seitenansicht; Umriss < ital. profilo, zu: profilare = (mit einem Strich, einer Linie) im Umriss zeichnen, umreißen, zu: filo = Faden < lat. filum, Filet]:
1. Ansicht des Kopfes, des Gesichts od. des Körpers von der Seite:
jmdm. das P. zuwenden.
2. (bildungsspr.)
a) charakteristisches Erscheinungsbild; stark ausgeprägtes Persönlichkeitsbild [aufgrund bedeutender Fähigkeiten]:
[sein eigenes] P. haben;
der Schauspieler gab der Rolle P.;
an P. verlieren;
ein Staatsoberhaupt mit P.;
b) (Jargon) Gesamtheit von [positiven] Eigenschaften, die unverwechselbar typisch für jmdn. od. etw. sind:
ich glaube, dem P. Ihrer Firma zu entsprechen.
3.
a) (Technik, Archit.) Längs- od. Querschnitt u. Umriss:
ein geologisches P.;
b) (Geol.) grafische Darstellung eines senkrechten Schnitts durch die Erdoberfläche.
4. (Technikjargon) vorgeformtes Bauteil verschiedenen Querschnitts.
5. durch Stollen, Riffelung, Kerbung o. Ä. bewirkte Struktur in der Lauffläche (a) eines Reifens od. einer Schuhsohle:
das P. ist [stark] abgefahren;
die Reifen haben noch genug P.
6. (Archit.) aus einem Gebäude hervorspringender Teil eines architektonischen Elementes (z. B. eines Gesimses).
7. (Verkehrsw. veraltend) Höhe u. Breite einer Durchfahrt.

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I
Profil
 
[französisch »Seitenansicht«, »Umriss«, von italienisch profilo, zu profilare »umreißen«] das, -s/-e,  
 1) allgemein: 1) Seitenansicht eines Gesichts oder Körpers; 2) charakteristisches Erscheinungs- oder Persönlichkeitsbild.
 
 2) Baukunst: vorspringendes Bauglied (Bauteil mit vorragendem Querschnitt), z. B. Rundstab, Hohlkehle; auch bei Möbeln.
 
 3) Fertigungstechnik: Profilmaterial, Halbzeug oder Fertigerzeugnis mit unterschiedlich gestaltetem, über die ganze Länge unverändert bleibendem Querschnitt aus Metall, Kunststoff, Holz oder Gummi. Profile aus Metall werden durch Ziehen aus der Schmelze, Walzen, Pressen (Strangpressen) oder Biegen (Abkanten) hergestellt. Profilstahl unterscheidet man in Formstahl (nach seinem Querschnitt z. B. als I-, U-, L-Stahl bezeichnet), Stabstahl (Rundstahl bis 200 mm Durchmesser, Flachstahl bis 60 mm Dicke, Vierkantstahl bis 250 mm Kantenlänge, Sechskantstahl bis 100 mm Schlüsselweite) und Walzdraht (bis 13 mm Durchmesser). Kunststoffprofile werden im Extrusionsverfahren, durch Strangpressen oder Spanen hergestellt, seltener durch Gießen oder Wickeln.
 
 4) Geowissenschaften: Schnitt, Aufrisszeichnung (in Form eines Längs- oder Querschnitts) eines Teils der Erdoberfläche zum Veranschaulichen der Höhenverhältnisse (Reliefprofil), des geologischen Aufbaus (geologisches Profil) und/oder seiner Natur- und Kulturausstattung, wie Vegetation, Besiedlung, Wirtschaft (Kausalprofil). Da die Höhen sich meist in Meter-, die Längen aber in Kilometerbeträgen bewegen, werden Profile in der Regel überhöht (Überhöhung) dargestellt.
 
 5) Kraftfahrzeugtechnik: die aus Profilrillen und -Stegen aufgebaute Struktur der Laufflächen von Reifen.
 
 6) Luftfahrt: Querschnittsform des Tragflügels (auch des Leitwerks, der Luftschraube) eines Flugzeugs, hat wesentlichen Einfluss auf Flugleistungen und Flugeigenschaften und wird deshalb dem vorgesehenen Verwendungszweck des Flugzeugs angepasst. Kennzeichen eines Profils ist die im Vergleich zur Erstreckung in Längsrichtung (Profiltiefe) relativ geringe Ausdehnung quer dazu (Profildicke). Das Profil lässt sich beschreiben durch eine Profilmittellinie oder Skelettlinie (gerade oder gekrümmt), der eine symmetrische tropfenförmige Dickenverteilung mit unterschiedlich stark gerundeter Vorderkante und keilförmiger Hinterkante überlagert wird. Verlauf von Skelettlinie und Dickenverteilung bestimmen weitgehend die Profileigenschaften (Laminarprofil, superkritischer Flügel). Profile für hohe Fluggeschwindigkeiten benötigen geringere Dicke und Nasenrundung, meist auch geringere Krümmung der Skelettlinie als Profile für mäßige Geschwindigkeiten.
 
Bei der Profilumströmung wird der statische Druck entlang der Profiloberseite wegen der im Mittel erhöhten Strömungsgeschwindigkeit (positiver Anstellwinkel α vorausgesetzt) vermindert (Saugseite), entlang der Unterseite dagegen erhöht (Druckseite), da hier die Strömung im Mittel verlangsamt ist. Aus dieser Druckdifferenz ergibt sich eine auf den Profilkörper wirkende Kraft, die in eine Komponente parallel zur Anströmrichtung, den Profilwiderstand, und den rechtwinklig dazu gerichteten dynamischen Auftrieb zerlegt werden kann.
 
II
Profil
 
[engl. profile], Benutzerprofil.

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Pro|fil, das; -s, -e [frz. profil = Seitenansicht; Umriss < ital. profilo, zu: profilare = (mit einem Strich, einer Linie) im Umriss zeichnen, umreißen, zu: filo = Faden < lat. filum, ↑Filet]: 1. Ansicht des Kopfes, des Gesichts od. des Körpers von der Seite: ein scharfes, schönes, klassisches P.; jmdm. das P. zuwenden; jmdn. im P. fotografieren, malen. 2. (bildungsspr.) a) charakteristisches Erscheinungsbild; stark ausgeprägtes Persönlichkeitsbild, Ausstrahlungskraft [aufgrund bedeutender Fähigkeiten]: Wenn denn das personelle und inhaltliche P. der Grünen nicht geschärft wird, ... (natur 3, 1991, 37); [sein eigenes] P. haben; der Mann besaß kein P., versteckte sein P.; sie gab dem Theater ihr eigenes, unverwechselbares P.; der Schauspieler gab der Rolle P.; Bremi habe sein Amt auf selten souveräne Art wahrgenommen und ihm staatspolitisches P. zurückgegeben (Tages Anzeiger 3. 12. 91, 1); an P. gewinnen, verlieren; ein Staatsoberhaupt mit P.; ein Verlag, der P. hat (der sich durch Spezialisierung auf Bücher bestimmter Sachgebiete profiliert hat); b) (Jargon) Gesamtheit von [positiven] Eigenschaften, die unverwechselbar typisch für jmdn. od. etw. sind: Wenn Talent, Einfallsreichtum ... hinzukommen, dann haben wir das P. eines idealen leitenden Mitarbeiters (Schweizer Maschinenbau 16. 8. 83, 8); ich glaube, dem P. Ihrer Firma zu entsprechen. 3. a) (Technik, Archit.) Längs- od. Querschnitt u. Umriss: ein geologisches P.; ein P. durch die Alpen; b) (Geol.). grafische Darstellung eines senkrechten Schnitts durch die Erdoberfläche. 4. (Technik Jargon) vorgeformtes Bauteil verschiedenen Querschnitts. 5. durch Stollen, Riffelung, Kerbung o. Ä. bewirkte Struktur in der ↑Lauffläche (a) eines Reifens od. einer Schuhsohle: das P. ist [stark] abgefahren; die Reifen haben noch genug P., kaum noch P., kein P. mehr; das ausgeprägte P. der Sohlen ermöglicht ein sicheres Auftreten. 6. (Archit.) aus einem Gebäude hervorspringender Teil eines architektonischen Elementes (z. B. eines Gesimses). 7. (Verkehrsw. veraltend) Höhe u. Breite einer Durchfahrt: das P. einer Brücke, eines Tunnels verengt sich.

Universal-Lexikon. 2012.