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Geigenbau
Gei|gen|bau, der <o. Pl.>:
[Handwerk der] Herstellung von Streichinstrumenten.

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Geigenbau,
 
ein Zweig des Instrumentenbaus, der sich der Herstellung von Violinen, Bratschen, Violoncelli, Kontrabässen und vereinzelt auch von Zupfinstrumenten widmet. Der Geigenbau entwickelte sich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts v. a. in Norditalien. Nach Brescia (Gasparo da Salò, G. P. Maggini) war Cremona bis um 1750 das wichtigste Zentrum (Amati, Guarneri, Rugieri, Stradivari, C. Bergonzi). Daneben sind v. a. bekannt die Schulen von Mailand (besonders Familien Grancino und Testore), Neapel (besonders Familie Gagliano), Venedig (besonders D. Montagnana) und Turin (Familie Guadagnini). Auf die Cremoneser Geigenbauschule werden die des Tirolers J. Stainer und des Mittenwälders M. Klotz zurückgeführt; von Stainer ist der Nürnberger Geigenbauer L. Widhalm beeinflusst. Im späten 18. Jahrhundert wurde Frankreich im Geigenbau führend; die besten Geigenbauer waren in der Stradivaritradition N. Lupot und J.-B. Vuillaume aus Mirecourt. Auf Klotz geht die noch heute blühende Geigenbauschule von Mittenwald zurück.
 
Literatur:
 
W. L. von Lütgendorff: Die Geigen- u. Lautenmacher. Vom MA. bis zur Gegenwart, 2 Bde. (61922, Nachdr. 1975);
 W. Henley: Universal dictionary of violin and bow makers, 7 Bde. (Brighton 1959-69);
 K. Jalovec: Enzykl. des G.s (a. d. Tschech., 1965);
 
Alte Meistergeigen. Beschreibungen, Expertisen, hg. vom Verband Schweizer. G.-Meister, 8 Bde. (1977-82);
 R. Vannes u. C. Lebet: Dictionnaire universel des luthiers, 2 Bde. u. Suppl.-Bd. (Neuausg. Brüssel 1979-85);
 A. Roussel: Grundlagen der Geige u. des G.es (a. d. Frz., 41990);
 
Meister der ital. G.-Kunst, bearb. v. J.-S. Blum (81993).

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Gei|gen|bau, der <o. Pl.>: [Handwerk der] Herstellung von Streichinstrumenten.

Universal-Lexikon. 2012.