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Grafikdesign
Gra|fik|de|sign, Graphikdesign […diza̮in], das:
1. <o. Pl.> Bereich der Grafik, der mithilfe von Bild, Fotografie, Typografie u. Ä. bestimmte Informationsinhalte in eine Bildsprache bzw. in visuelle Zeichen umsetzt.
2. einzelnes Werk des Grafikdesigns (1).

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Grafikdesign
 
[-dɪzaɪn, englisch], früher Gebrauchsgrafik, zusammenfassende Bezeichnung für jene künstlerische Gestaltung, die sich - im Gegensatz zur freien künstlerischen Grafik - als Teil der visuellen Kommunikation an kommunikativen Funktionen und auftragsbezogenen Voraussetzungen, die einen Sender und einen Empfänger berücksichtigen, orientiert und mithilfe von Bild, Fotografie, Typografie u. ä. bestimmte Informationsinhalte in eine »Bildsprache« beziehungsweise in visuelle »Zeichen« übersetzt. Hauptanwendungsgebiete des Grafikdesigns sind: Werbung (Warenzeichen, Signets, Plakate, Anzeigen, Prospekte, Kataloge, Warenverpackungen sowie Entwürfe für Schaufenster, Messestände, Ausstellungsbauten, Lichtreklamen, Spots, u. a.), Grafikdesign für Leit- und Informationssysteme (Piktogramme), Buchkunst (Bucheinbände, Illustrationen und Exlibris), amtliche Druckgrafik (z. B. Wappen, Siegel, Geldscheine, Postwertzeichen), Gelegenheitsgrafik (Einladungen, Festprogramme, Glückwunschkarten u. ä.).
 
Die Geschichte des Grafikdesigns ist verbunden mit der Geschichte der verschiedenen grafischen Techniken. Holzschnitt, Kupferstich u. a. Verfahren auf Metallplatten wurden seit ihrer Erfindung nicht nur in der freien Kunst, sondern auch zweck- und auftragsgebunden eingesetzt. Mit dem Steindruck, der Lithographie, ist die Entstehung des farbigen, auf Fernwirkung zielenden Plakats verbunden. Heute kommen für diesen Bereich des Grafikdesigns maschinelle Vervielfältigungstechniken wie Offset-, Hoch- und Tiefdruck sowie Siebdruck zum Einsatz. Eine wesentliche Rolle im modernen Grafikdesign spielen die neuen Medien.
 
Der Begriff »Grafikdesign«, der erstmals 1922 von dem amerikanischen Typografen und Schriftentwerfer William Addison Dwiggins (* 1880, ✝ 1956) verwendet wurde, erfuhr erst nach 1960 weite internationale Akzeptanz und Verbreitung, die sich parallel zum Wandel des Berufsbildes vom zufälligen beziehungsweise individualistischen zum konzeptionellen Gestalten vollzog. - Die Grafikdesigner sind in Deutschland in verschiedenen Berufsverbänden zusammengeschlossen: im »Bund Deutscher Grafik-Designer e. V.« (BDG), in der »Allianz Deutscher Grafik-Designer e. V.« (ADG), im »Verband der Grafik-Designer e. V.« (VDG).
 
Literatur:
 
E. A. Hamilton: Graphic design for the computer age (New York 1970);
 
Große Designer in der Werbegraphik, hg. v. H. Hillebrand, 7 Bde. (1971-73);
 
Graphic design international, hg. v. I. G. Biesele (Zürich 1977);
 W. Preiss: Angewandte Graphik (1977);
 W. Preiss: Praxis der Werbegraphik (21981);
 F. H. K. Henrion: Top graphic design (Zürich 1983);
 P. Croy: Grafik, Form u. Technik (51990);
 
Computer & Design, hg. v. M. Posch u. a. (1993);
 G. Braun: Grundlagen der visuellen Kommunikation (21993);
 D. Reinhardt: Von der Reklame zum Marketing. Gesch. der Wirtschaftswerbung in Dtl. (1993);
 
International corporate design, hg. v. Y. Kuwayama, 2 Bde. (Tokio 1993-94);
 R. Hollis: Graphic design. A concise history (London 1994);
 
Who's who in graphic design. Profiles of more than 300 leading graphic designers from 46 countries, hg. v. M. Heller (Zürich 1994).

Universal-Lexikon. 2012.