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Ma|xi|me 〈f. 19〉 Grundsatz, Lebensregel ● die \Maxime seines Lebens war ... [→ Maximum]
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Ma|xi|me, die; -, -n [frz. maxime < mlat. maxima (regula) = höchste (Regel), zu lat. maximus, ↑ maximal] (bildungsspr.):
Leitsatz:
eine politische M.;
einer M. folgen.
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Maxime
[französisch, von mittellateinisch maxima (regula) »höchste Regel«] die, -/-n, Leitsatz, Grundsatz, Lebensregel. - In der Philosophie bezeichnete Maxime zunächst in der Logik - von Boethius ausgehend - (im Sinne von Axiom) einen obersten Grundsatz oder eine Regel, die weder beweispflichtig noch beweiszugänglich ist und von der andere Sätze hergeleitet werden können; bereits im Mittelalter - z. B. in den »Dicta Catonis« - auch eine Lebensregel. M. de Montaigne u. a. verwendeten Maxime im praktisch-moralischen Sinne als Handlungsgrundsatz. B. Gracián y Morales orientierte seine philosophischen Handlungsempfehlungen am Ideal des aristrokratischen Hofmannes (»Hand-Orakel und Kunst der Weltklugheit«). Philosophische Aussagekraft und literarische Kunstform verbanden sich im 17. Jahrhundert bei den französischen Moralisten (z. B. F. La Rochefoucauld, »Reflexionen oder moralische Sentenzen und Maximen«; Vauvenargues, »Betrachtungen und Maximen«), deren »Maximen« eine meist ironische Kritik an herkömmlichen Meinungen, Gebräuchen und Umgangsformen formulieren. Bei Goethe (»Maximen und Reflexionen«, herausgegeben 1840) und A. Schopenhauer (»Aphorismen zur Lebensweisheit«, 1851) wird die Tradition in gewisser Weise fortgeführt. In der Ethik I. Kants ist die Maxime ein »subjektiver Grundsatz«, eine handlungsleitende Regel, die sich der einzelne Mensch selbst gesetzt hat, im Unterschied zum »Imperativ«, einem »objektiven Grundsatz« oder »praktischen Gesetz«, nach dem jedes vernünftige Wesen handeln soll. - Als literarische Fassung allgemeiner Erfahrungen und Lebensregeln ähnelt die Maxime u. a. den Gnomen.
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Ma|xi|me, die; -, -n [frz. maxime < mlat. maxima (regula) = höchste (Regel), zu lat. maximus, ↑maximal] (bildungsspr.): Leitsatz: eine politische M.; die oberste M. seines Handelns lautet: „Leben und leben lassen“; Aufmerksam - diszipliniert und rücksichtsvoll - -n für jeden Verkehrsteilnehmer (NNN 23. 2. 85, 8); eine M. haben; einer M. folgen; Nach unserer M. (unserem Grundsatz) mischen wir uns nicht in innerstaatliche Maßnahmen (NZZ 21. 12. 86, 25); Es kann doch auch gut gehen. Lebenserfahrungen, die sie zu -n erhoben hatte (Brückner, Quints 171).
Universal-Lexikon. 2012.