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Homo Faber
Ho|mo Fa|ber, der; - - [aus 1Homo u. lat. faber = Verfertiger, Handwerker, Künstler] (bildungsspr.):
(als Typus gesehener) Mensch mit seiner Fähigkeit, für sich Werkzeuge u. technische Hilfsmittel zur Bewältigung u. Kultivierung der Natur herzustellen.

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I
Homo Faber,
 
Diese typologische Charakterisierung des Menschen hebt den Umstand hervor, dass der Mensch seine Existenz hauptsächlich in aktiver Auseinandersetzung mit der Natur sichert. Im Vergleich zum Tier weitgehend unspezialisiert, das heißt nicht an eine spezifische (Natur)umwelt gebunden, machte er - v. a. unter Zuhilfenahme von Werkzeugen - die ihn umgebende Natur zu seiner eigenen, selbst geschaffenen (Kultur)umwelt. Dabei wird das entsprechende produktive, ausprobierende und sich am Erfolg orientierende Handeln nicht allein von äußeren Reizen veranlasst, sondern auch vom eigenen Denken, vom »Stellungnehmen« gegenüber der Natur bestimmt. - Umwelt.
II
Homo Faber
 
Diese lateinische Fügung (deutsch: »der Mensch als Verfertiger«) ist ein Terminus der modernen philosophischen Anthropologie. Sie charakterisiert den Menschen mit seiner Fähigkeit, für sich Werkzeuge und technische Hilfsmittel herzustellen, die er, da er organisch und instinktmäßig nicht entsprechend ausgerüstet ist, zur Bewältigung und Kultivierung der Natur benötigt. »Homo faber« ist auch der Titel eines Romans (erschienen 1957) von Max Frisch, in dem der Ingenieur Faber unwissentlich eine Liebesbeziehung zu seiner Tochter eingeht.
III
Homo Faber
 
[lateinisch »der Mensch als Verfertiger«] der, - -, typologische Charakterisierung des Menschen durch die philosophische Anthropologie; hebt den Umstand hervor, dass der Mensch seine Existenz nur in aktiver Auseinandersetzung mit der Natur sichern kann. Organisch und instinktmäßig nicht zur Lebensbewältigung in einer bestimmten Umwelt ausgerüstet, muss der Mensch die ihn umgebende Natur durch Werkzeuge und unter Nutzung seiner technisch-praktischen Intelligenz gestalten.

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Ho|mo Fa|ber, der; - - [aus 1Homo u. lat. faber = Verfertiger, Handwerker, Künstler] (bildungsspr.): der Mensch mit seiner Fähigkeit, für sich Werkzeuge u. technische Hilfsmittel zur Bewältigung u. Kultivierung der Natur herzustellen: jeder Arbeitsprozess stellt den H. F. vor eine erstaunlich unvollendete Tatsache (Meckel, Nachricht 103).

Universal-Lexikon. 2012.