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Prägung
Prä|gung 〈f. 20
1. das Prägen
2. geprägtes Bild od. Muster
3. 〈fig.〉 Gepräge, Eigenart
● ein Mensch von (ganz) eigener \Prägung

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Prä|gung, die; -, -en:
1.
a) das Prägen (1); das Geprägtwerden;
b) Bild, Muster o. Ä., das vertieft od. erhaben in die Oberfläche von geeignetem Material (z. B. Metall, Papier, Leder, Kunststoff) eingeprägt ist:
die P. auf der Münze ist unscharf.
2.
a) bestimmte Art, in der jmd., etw. geprägt (2 a) ist:
durch jmdn., etw. seine P. erhalten;
ein Parlamentarismus westlicher P.;
b) (Verhaltensf.) das Prägen (2 b); das Geprägtwerden:
die P. des jungen Tieres auf die Mutter.
3.
a) das Prägen (3); das Geprägtwerden;
b)↑ geprägter (3) Ausdruck:
dieser Ausdruck ist eine P. Ciceros, von Cicero.

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Prägung,
 
1) Münztechnik: Prägen.
 
 2) Psychologie: Bezeichnung für die Tatsache, dass sich bestimmte Einflüsse auf den Menschen (wie auch allgemein auf Organismen) nachhaltig - gestaltend oder umgestaltend - auswirken (soziokulturelle Prägung; z. B. durch einen bestimmten Beruf, Lebensstandard oder durch eine bestimmte Erziehung).
 
 3) Verhaltensforschung: Bezeichnung für eine sehr schnell sich vollziehende Fixierung eines Lebewesens beziehungsweise einer seiner Erbkoordinationen auf einen Auslöser. Charakteristisch für eine Prägung sind ihre Bindung an ein bestimmtes verhaltensphysiologisches Entwicklungsstadium (sensible Phase) in der Ontogenese eines Menschen oder Tieres und der Ausschluss des Umlernens oder Vergessens des einmal Geprägten (Irreversibilität der Prägung). Nach Abschluss der Prägungsphase erlischt die Lernbereitschaft (auch dann, wenn kein Lernen stattgefunden hat). Als Merkmale des Prägungsobjekts werden nach der Prägung nur artkennzeichnende Merkmale herausgegriffen. Bekanntes Beispiel ist die Nachfolgeprägung bei Gänsen und Enten, deren frisch geschlüpfte Küken dem ersten bewegten Gegenstand, der Töne von sich gibt, nachlaufen. Nach kurzer Zeit wird das Nachlaufen an weitere Merkmale des Objekts, das in der Regel die Mutter ist, aber auch durch ein anderes Lebewesen oder eine Attrappe ersetzt werden kann, geknüpft. Bei Stockentenküken etwa erreicht die sensible Phase 13-16 Stunden nach dem Schlüpfen ihr Maximum; in den folgenden 20 Stunden sinkt die Prägbarkeit auf fast null herab.

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Prä|gung, die; -, -en: 1. a) das Prägen (1); b) Bild, Muster o. Ä., das vertieft od. erhaben in die Oberfläche von geeignetem Material (z. B. Metall, Papier, Leder, Kunststoff) eingeprägt ist: die P. auf der Münze ist unscharf. 2. a) bestimmte Art, in der jmd., etw. geprägt (2 a) ist: durch jmdn., etw. seine P. erhalten; ein Parlamentarismus westlicher P.; dass die KPF-Mehrheit den kommunistischen Neuerungskurs Gorbatschowscher P. nachvollziehen will (Basler Zeitung 2. 10. 85, 7); b) (Verhaltensf.) das Prägen (2 b): die P. auf das Aussehen der Mutter (Lorenz, Verhalten I, 145). 3. a) das Prägen (3): Wenn auch das Wort Ideologie erst ... im 18. Jh. ... seine P. erfährt (Fraenkel, Staat 136); b) geprägter (3) Ausdruck: dieser Ausdruck ist eine P. Ciceros, von Cicero.

Universal-Lexikon. 2012.