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Meeresgeologie
Mee|res|geo|lo|gie, die:
Zweig der Geologie, der sich mit der Erforschung des Meeresbodens beschäftigt.

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Meeresgeologie,
 
Teilbereich der Geologie, der sich mit der Untersuchung des Meeresbodens und dessen Untergrundes zur Erfassung der Zusammenhänge, Verteilung, Bildungsbedingungen und Geschichte submariner Gesteine auseinander setzt. Einsatzgebiete der angewandten Meeresgeologie sind v. a. die Prospektion mariner mineralischer Rohstoffe sowie Küstenschutz, Hafenbau und Umweltschutz. Die Meeresgeologie arbeitet eng mit anderen wissenschaftlichen Disziplinen, insbesondere mit der Geophysik und Ozeanographie, zusammen.
 
Voraussetzung zur Erkundung der Meeresböden, d. h. zur Bodenvermessung, Probenahme und ersten Auswertung, sind nautisch-technische (v. a. Navigationsgeräte zur exakten Positionierung) und naturwissenschaftlich-technische Anlagen, die in der Regel auf besonders dafür ausgerüsteten Schiffen untergebracht sind. Die Ergebnisse der meeresgeologischen und seegeophysikalischen Untersuchungen liegen meist in Form von Karten, Profildarstellungen und elektronischen Datenbanken vor.
 
Die einfachste Methode zur Meeresbodenvermessung ist die Echolotung mithilfe gewöhnlicher oder besonderer Echolote, z. B. Fächerlote, mit deren Hilfe auch die oberen Meter des Meeresbodens untersucht werden können (Sedimentecholot). Eine flächenhafte Kartierung der akustischen Eigenschaften des Meeresgrundes ist mithilfe von Laufzeit- und Intensitätsaufzeichnungen von Schallwellen möglich, die zu einem Fächer gebündelt in kurzen Intervallen beidseitig des abgefahrenen Profils abgegeben werden (Side-Scan-Sonarverfahren). Das Side-Scan-Echogramm macht Materialunterschiede und die Feinmorphologie des Bodens sichtbar. Eine optische Aufnahme des Meeresbodens erlauben Unterwasserfoto- und -fernsehkameras. Fernmessungen erfolgen entweder mithilfe im Schiffsrumpf befindlicher oder geschleppter Messsysteme. Direkte Messungen werden mit Punktsonden durchgeführt, die in den Boden eindringen. Außerdem ist die direkte Beobachtung mittels Tauchschlitten sowie autonomer Tauchboote möglich.
 
Die Gewinnung von Gesteinsproben an der Meeresbodenoberfläche ist mit relativ einfachen Mitteln möglich, z. B. Dredgen (hinten mit einem Gitter oder Kettensack verschlossene Tonne oder Kasten, die am Boden entlanggezogen werden), seilgebundenen oder Freifallgreifern, Schwere-, Freifall- oder Kolbenloten; technisch aufwendig dagegen ist die Entnahme von Bohrkernen aus dem Meeresboden.
 
Literatur:
 
The sea, hg. v. M. N. Hill, Bd. 4: New concepts of sea floor evolution, 2 Tle., u. Bd. 7: The oceanic lithosphere (New York 1970-81);
 F. P. Shepard: Submarine geology (ebd. 31973);
 
Angewandte Geowiss.en, hg. v. F. Bender, Bd. 1 (1981);
 P. Holler: Arbeitsmethoden der marinen Geowiss.en (1995).

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Mee|res|ge|o|lo|gie, die: Zweig der Geologie, der sich mit der Erforschung des Meeresbodens beschäftigt.

Universal-Lexikon. 2012.