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Spätburgunder
Spät|bur|gun|der, der:
a) <o. Pl.> Rebsorte mit schwarzblauen Beeren in kompakten Trauben;
b) Wein der Rebsorte Spätburgunder (a).

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Spätburgunder,
 
Blauer Burgụnder, Blauburgunder, Pinot noir [pino'nwar, französisch], heute weltweit verbreitete, sehr geschätzte Rotweinrebe mit schwarzblauen Beeren in kompakten Trauben; da eine sehr alte Rebsorte, mutiert und degeneriert sie leicht (es bestehen unzählige Klone; daher Klonselektion heute sehr wichtig), ist krankheitsanfällig und ertragsschwach (durchschnittlich 50 hl/ha, maximal 80 hl/ha, bei Spitzenqualitäten etwa 25 hl/ha); bevorzugt durchlässige, tiefgründige (besonders gut: kalkhaltige) Böden in nicht zu warmen Gebieten; liefert helle bis dunkle, fruchtig-samtige Weine (typischer Burgunderton) mit vielseitigem Aromaspiel (je nach Anbaubedingungen und Ausbau; bei voller, gesunder Reife mit außergewöhnlichem Bukett), die oft auch im Barrique (neuen Eichenfass) ausgebaut werden; lange lagerfähig.
 
Hauptanbaugebiet ist Frankreich (17 000 ha, zu 50 % im Nordosten), und zwar v. a. Burgund (Rebflächenanteil an der Côte d'Or 70 %), Champagne (weiß gekeltert Bestandteil der meisten Champagnergrundweine) und das Elsass (600 ha). In Deutschland ist der Spätburgunder die wichtigste Rotweinrebe (unter allen Rebsorten an 5. Stelle), vertreten v. a. in Baden (4 338 ha, Anteil hier 26,5 %) mit den Zentren Ortenau und Kaiserstuhl, daneben v. a. in Württemberg (Anteil 3 %), an der Ahr (mit einem Anteil von 52,2 % hier die absolut wichtigste Rebsorte) und im Rheingau (Anteil 8,6 %; Zentrum Assmannshausen) sowie um Ingelheim in Rheinhessen. Die feinsüßen Spätburgunder-Beerenauslesen kommen, da farbstoffarm (als Folge des Botrytisbefalls), als Weißherbst auf den Markt. In Österreich nimmt der Spätburgunder nur 350 ha ein (zwei Drittel in Niederösterreich, ein Drittel im Burgenland). In der Schweiz ist er v. a. in der Ostschweiz (im Zürichseegebiet Clevner genannt), daneben im Wallis (Bestandteil des Dôle) und im Kanton Neuenburg (als Rosé Œil de perdrix) vertreten. Besonders gute Spätburgunderweine kommen auch aus Südtirol u. a. Gebieten Nordostitaliens sowie aus Chile und zum Teil aus Kalifornien.

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Spät|bur|gun|der, der: a) <o. Pl.> Rebsorte mit schwarzblauen Beeren in kompakten Trauben; b) Wein der Rebsorte ↑Spätburgunder (a).

Universal-Lexikon. 2012.