Zụnft|haus, das:
Haus für die Zusammenkünfte, Versammlungen einer Zunft.
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Zunfthaus,
Gildehaus, Versammlungs-, Verwaltungs- und Festgebäude, das die Zünfte oder Gilden in vielen Städten fast ganz Mitteleuropas errichteten. Von der Gotik bis zum Rokoko entstanden zum Teil großartige Repräsentationsbauten, die das Stadtbild prägten und neben dem Rathaus den Hauptplatz der Stadt beherrschten; in ihnen befanden sich u. a. der Sitzungssaal, das Archiv und die Kasse der Zunft sowie Räumlichkeiten für Geselligkeiten der Gemeinschaft. Zunfthäuser der Metzger waren z. B. das Haus »Zum Rosgarten« in Konstanz (ursprünglich 14. Jahrhundert, 1454 umgebaut; heute Museum), die »Große Metzig« in Straßburg (1582-88, von J. Schoch, heute Museum) und das Knochenhaueramtshaus in Hildesheim (1529; im Zweiten Weltkrieg zerstört, bis 1989 in alten Formen rekonstruiert). Als Zunfthäuser der Tuchmacher wurden die Tuchhallen und Gewandhäuser genutzt. Besonders in der Schweiz sind zahlreiche Zunfthäuser erhalten (»Zum Schlüssel« in Basel, 13.-18. Jahrhundert; »Zur Meise« in Zürich, 1752-57, heute Museum). Das städtebaulich eindrucksvollste Ensemble von Zunfthaus ist die Grand' Place in Brüssel (nach Kriegszerstörungen 1695 neu errichtet).
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Zụnft|haus, das: vgl. ↑Gildehaus, ↑Gewandhaus.
Universal-Lexikon. 2012.