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Alberta
Alberta
 
[æl'bəːtə], die westlichste der Prärieprovinzen Kanadas, 661 848 km2, (1999) 3,0 Mio. Einwohner (1971: 1,6 Mio. Einwohner); Hauptstadt ist Edmonton, zweitgrößte Stadt Calgary. Der Südostteil, 600-1 000 m über dem Meeresspiegel, einst offene Prärie, geht nach Norden in ausgedehnte Wälder über. Im Westen greift Alberta auf die Rocky Mountains über, im Mt. Columbia bis 3 700 m über dem Meeresspiegel ansteigend. Alberta hat kontinentales Klima mit warmen Sommern und kalten Wintern. Im südlichen und zentralen Bereich stark mechanisierte Landwirtschaft, im trockenen Süden zum Teil mit Bewässerung. 1991 gab es 57 245 Farmen (im Durchschnitt 330 ha groß), v. a. mit Getreidebau (Weizen, Gerste, Hafer), daneben Viehzucht (Rinder, Schweine). Alberta besitzt etwa 85 % aller Erdöl- und Erdgasreserven Kanadas. Seit 1947 steigende Förderung von Erdöl (1991: 52 Mio. m3 = 85 % der kanadischen Förderung), Erdgas (81 %) und Kohle (45 % der kanadischen Förderung). Die umfangreichen Ölsandvorkommen am Athabasca werden seit 1967 bei Fort McMurray genutzt. Sie liefern etwa 10 % der Erdölproduktion Kanadas. In der Industrie herrschen Nahrungsmittel-, Metallverarbeitung und Petrolchemie vor; Hauptstandorte sind Edmonton und Calgary. - Die herausragende Stellung in der Förderung von Brennstoffen hat der Provinz großen Wohlstand gebracht mit geringer Arbeitslosigkeit, Zuwachs an Arbeitsplätzen, besonders im tertiären Sektor. Alberta ist daher Ziel innerkanad. Bevölkerungswanderungen sowie auch von Einwanderern; die Bevölkerungszahl nahm seit 1971 um fast 60 % zu. Der wirtschaftliche Aufschwung hat das Selbstbewusstsein der Bevölkerung gestärkt.
 
Geschichte:
 
Die südliche Hälfte der heutigen Provinz Alberta war Teil des Gebiets, das der englische König Karl II. 1670 der Hudson's Bay Company übereignete. Die ersten europäischen Reisenden waren v. a. am Pelzhandel interessiert. Nach 1783 errichtete die North West Company Handelsstationen; 1821 ging diese in der Hudson's Bay Company auf, die das Land 1869 an den neuen kanadischen Bundesstaat (Dominion of Canada) abtrat. Danach setzte eine verstärkte Besiedlung ein; die Einwanderer kamen v. a. von den Britischen Inseln (45 %), aus Deutschland (14 %) und der Ukraine (9 %). In der Weltwirtschaftskrise (Höhepunkt um 1930) erlitt Alberta, dessen Wirtschaft bis in diese Zeit v. a. auf dem Agrarsektor beruhte, starke wirtschaftliche Verluste.
 
Literatur:
 
J. G. MacGregor: A history of A. (Neuausg. Edmonton 1981);
 G. Friesen: The Canadian prairies. A history (Neuausg. Toronto 1987).

Universal-Lexikon. 2012.