Anguilla
[englisch æȖ'gwɪlə], auch Snake Island [sneɪk 'aɪlənd], Schlangeninsel, genannt, Insel der Kleinen Antillen (nördlichste Insel der Leeward Islands), einschließlich der Insel Sombrero (5 km2) britische Kolonie; 96 km2, (2000) 12 000 Einwohner; Verwaltungssitz ist The Valley. Amtssprache: Englisch. Währung: 1 Ostkarib. Dollar (EC$) = 100 Cents (c)..
Anguilla besteht aus vulkanischem Gestein (64 m über dem Meeresspiegel), überdeckt von Flachseekalken und umgeben von Korallenriffen. Die Insel hat subtropisches Klima und ist relativ trocken (jährlicher Niederschlag 914 mm), vereinzelt Wirbelstürme. Die Anguillaner sind Nachfahren verschleppter Sklaven, meist Schwarze und Mischlinge, europäische Siedler sind meist irischer Abstammung. Es besteht Schulpflicht vom 5. bis 16. Lebensjahr. Zum Christentum bekennt sich die überwiegende Mehrheit der Bewohner; davon sind jeweils 40 % Anglikaner oder Protestanten (meist Methodisten) und ein geringer Teil davon Katholiken. Daneben gibt es eine kleine Gruppe von Bahais.
Die Wirtschaft wird vom Tourismus (1992: 37 % des Bruttoinlandsprodukts) und dem Offshorebankgeschäft bestimmt. Ausländische Hotelgesellschaften erhielten besonders günstige Bedingungen für den Aufbau der touristischen Infrastruktur; dadurch wurden Arbeitsplätze geschaffen (Arbeitslosenquote: rd. 5 %). Eine weitere Entwicklung des Tourismus erfolgt aber zunehmend unter ökologischen Gesichtspunkten. Anguilla ist zudem finanziell abhängig von den Geldüberweisungen der im Ausland tätigen Bewohner und der Finanzhilfe Großbritanniens. Nur ein kleiner Teil der Gesamtfläche ist landwirtschaftlich nutzbar, angebaut werden v. a. Gemüse, Bataten und Mais. Die Fischerei ist gut entwickelt; 20 % der Exporte sind Fisch und Langusten; Gewinnung von Meersalz für den Export. Haupthafen ist Sandy Ground in Road Bay; Regionalflughafen Wallblake Airport.
Anguilla, 1493 von C. Kolumbus entdeckt, wurde 1650 eine englische Kolonie. 1825 erhielt die Insel mit Saint Christopher (Saint Kitts) und Nevis eine gemeinsame Verwaltung. Als die britische Regierung 1967 die Kolonie Saint Christopher, Nevis und Anguilla in eine Assoziation mit Großbritannien umwandelte, wandte sich Anguilla gegen die gemeinsame Verwaltung mit den beiden anderen Inseln: sie schied 1969 aus ihr aus. Nach dem »Anguilla Act 1980« ist Anguilla de facto ein von Großbritannien abhängiges Gebiet mit innerer Autonomie.
Universal-Lexikon. 2012.