Antonẹscu,
1) Ion, rumänischer Marschall (seit 1941) und Politiker, * Piteşti 14. 6. 1882, ✝ (hingerichtet) Jilava (heute zu Bukarest) 1. 6. 1946; Offizier, 1933-34 Generalstabschef, 1937/38 Verteidigungsminister, wurde in der Staatskrise von 1940 (Rumänien, Geschichte) am 4. 9. 1940 von König Carol II. zum Ministerpräsident. mit uneingeschränkten Vollmachten ernannt. Am 6. 9. zwang er den König zum Rücktritt und übte als »Führer« (rumänisch: »Conducǎtor«) eine diktatorische Herrschaft aus, zunächst gestützt auf die Eiserne Garde, dann auf das Militär. Mit dem Beitritt Rumäniens zum Dreimächtepakt (1940) führte er sein Land an die Seite der Achsenmächte. Mit deutscher Rückendeckung schlug er im Januar 1941 einen Aufstand der Eisernen Garde nieder. Im Juni 1941 trat er in den Krieg gegen die UdSSR ein. Nach dem Staatsstreich vom 23. 8. 1944 verhaftet, verurteilte ihn ein rumänischer Volksgericht 1946 zum Tode.
A. Hillgruber: Hitler, König Carol u. Marschall A. (21965).
2) Mihai, rumänischer Politiker, * Nucet (Kreis Dâmboviţa) 5. 11. 1904, ✝ (hingerichtet) Jilava (heute zu Bukarest) 1. 6. 1946, mit 1) nicht verwandt; 1941-44 stellvertretender Ministerpräsident und Außenminister, leitete 1942/43 insgeheim Friedensverhandlungen mit den Westmächten, 1943 auch mit der UdSSR ein, die jedoch scheiterten. Zusammen mit 1) wurde er am 23. 8. 1944 verhaftet; 1946 zum Tode verurteilt.
Universal-Lexikon. 2012.