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Apokalypsen
Apokalỵpsen
 
Plural, Schriften, die, mit Ausnahme der Apokalypse des Johannes und einiger Texte des Alten Testaments, nicht in den Kanon der Bibel übernommen wurden. Ihnen sind die folgenden Merkmale gemeinsam:
 
Die Form der Darstellung der Apokalypsen ist gewöhnlich die, dass der Seher (Verfasser des Buches) im Traum oder in der Entrückung himmlische Geheimnisse schaut. Ein himmlisches Wesen gibt ihm die Deutung, die so gehalten sein kann, dass die Bilder (mythische Tiere wie Drachen, Sternensymbolik, verschlüsselte Zahlen) nur Eingeweihten verständlich sind. (Apokalyptik)
 
Die jüdischen Apokalypsen gehen oft unter alten Namen, deren Autorität den Eindruck des Gesagten unterstützen soll (Daniel, Esra, Henoch, Baruch, Abraham, Elias, Mose, Jesaja, die zwölf Patriarchen). Die altchristlichen Apokalypsen (2.-7. Jahrhundert) schließen sich geistig und literarisch an die jüdischen Apokalypsen an, mit besonderer Ausmalung von Antichrist, Wiederkunft, Himmel und Hölle. Hierher gehören: Hirt des Hermas, Apokalypsen des Petrus, Paulus, Thomas, Bartholomäus, christlichen Sibyllen u. a. 1945/46 wurden in Ägypten (Nag Hammadi) gnostische Apokalypsen entdeckt.
 
Literatur:
 
Die Apokryphen u. Pseudepigraphen des A. T., übers. u. hg. v. E. Kautzsch, 2 Bde. (1898-1900, Nachdr. 21975);
 P. Rießler: Altjüd. Schrifttum außerhalb der Bibel (1928, Nachdr. 1986);
 R. Otto: Reich Gottes u. Menschensohn (1934);
 E. Hennecke: Neutestamentl. Apokryphen, hg. v. W. Schneemelcher, Bd. 2 (41971).

Universal-Lexikon. 2012.