Akademik

Möse
Vagina (fachsprachlich); Loch (vulgär); Fut (vulgär); Yoni (fachsprachlich); Muschi (umgangssprachlich); Scheide; Fotze (vulgär); äußere weibliche Geschlechtsteile (umgangssprachlich); Fotze (derb); weibliche Scham; Scheidenvorhof; Dose (vulgär); Vulva (fachsprachlich); Pflaume (vulgär)

* * *

Mö|se 〈f. 19; derbGeschlechtsteil der Frau, Vagina, Vulva [<mhd. mutzVulva; Muschel“; seit dem 18. Jh.]

* * *

Mo|se:
1Moses.

* * *

Mose,
 
Moses, hebräisch Mọscheh, arabisch Musa, biblische Gestalt, Prophet, Bruder des Aaron und der Mirjam. Die Etymologie des Namens ist umstritten, möglich ist z. B. die Ableitung von ägyptisch »mos« (Sohn) oder von koptisch »mo« (Wasser) und »usseh« (retten). Letzteres entspricht der volksetymologischen Deutung in 2. Mose 2, 10. Die Bedeutung Moses in der jüdischen Religion ist in seiner zentralen Stellung bei der Ausprägung des monotheistischen Gottesglaubens (Jahwe) und der Grundlegung der israelitischen Rechtsordnung (Zehn Gebote) begründet, die er nach der biblischen Überlieferung als Anführer des Auszuges der Israeliten aus Ägypten (Exodus) und ihres Wüstenaufenthaltes und als Mittler des von Gott mit Israel geschlossenen Bundes innehatte. Durch die grundlegende Vermittlung von Kult und Recht am Sinai wurde Mose als Religionsstifter und Gesetzgeber im Judentum zur höchsten Autorität in allen religiösen Fragen. Die nach Mose benannten fünf ersten Bücher der Bibel, 1.-5. Moses (Pentateuch), bilden die Thora, das jüdische »Gesetz«.
 
Einzige Quelle, die über das Leben des Mose Auskunft gibt, ist die Bibel; v. a. die Bücher 2.-5. Moses. Nach ihrer Darstellung soll Mose, von hebräischen Eltern aus dem Stamme Levi in Ägypten geboren, als neugeborenes Kind ausgesetzt und von einer Pharaonentochter gerettet worden sein. Im Konflikt mit dem Pharao floh er nach Midian, wurde von dem Priester Jitro aufgenommen und heiratete dessen Tochter Zippora. Durch eine Gotteserscheinung im brennenden Dornbusch wurde er von Gott beauftragt, die Israeliten, die in Ägypten zu Zwangsarbeiten verpflichtet waren, in das Gelobte Land zu führen. Nachdem die Israeliten mithilfe Gottes vom Pharao den Auszug aus Ägypten erzwungen hatten (ägyptische Plagen), erneuerte Gott am Sinai seinen Bund mit Israel und gab Mose die Zehn Gebote. Unter Führung von Mose und Aaron wanderten die Israeliten 40 Jahre lang durch die Wüste, wobei sie auch immer wieder an der Richtigkeit des ihnen von Gott gewiesenen Weges zweifelten. Mose erreichte Kanaan nicht mehr und starb auf dem Berg Nebo. Historisch ist seine Gestalt nicht fassbar, ein fester Bezug scheint am ehesten in seiner Verbindung nach Midian vorzuliegen.
 
Das nachbiblische Judentum hat das Leben Moses mit vielen Legenden ausgeschmückt. So verfasste bereits Philon ein Buch »De vita Mosis«, zahlreiche Mosesagen überlieferte Josephus Flavius, Beispiele jüdischer Mosedichtung enthalten die Apokalypse »Moses Himmelfahrt« (1. Jahrhundert n. Chr.) und der Midrasch »Moses Tod«. Nach dem Zeugnis der Kirchenväter muss es eine reiche apokryphe Moseliteratur besonders apokalyptischen Inhalts gegeben haben.
 
In der bildenden Kunst begegnet Mose als Einzelgestalt im 3. Jahrhundert auf den Fresken von Dura-Europos (in Tunika und Pallium, jugendlich); auf den frühen Sinai-Ikonen hält er eine Schriftrolle in der Hand. Weitere Attribute sind die Gesetzestafeln, später ein zweigeteilter Bart und gelegentlich Hörner, die auf eine falsche Lesart der lateinischen Bibel zurückgehen (facies cornuta »gehörnt«, statt facies coronata »strahlend«); Raffael ersetzte sie durch zwei Strahlenbündel. Die französische Kathedralplastik stellte Mose zu den Propheten. Unter den Einzelfiguren ragen die des C. Sluter (um 1395-1404/06; Chartreuse de Champmol bei Dijon) und des Michelangelo (1513-16; Rom, San Pietro in Vincoli, Statue für das Grabmal Julius' II.) hervor. - Häufig wird Mose in bestimmten Szenen dargestellt, so schon in der frühchristlichen Kunst (Katakombenmalerei und Sarkophagrelief), z. B. beim Empfang der Gesetze und beim Quellwunder. Etwa vom 16. bis zum 18. Jahrhundert werden in der Malerei v. a. zwei Szenen bevorzugt: Die »Errettung des Moseknaben aus den Fluten des Nils« (Paolo Veronese, Claude Lorrain) und »Mose schlägt Wasser aus dem Felsen« (Tintoretto, B. E. Murillo). Regelmäßig erscheint Mose bei der Verklärung Christi. Die Biblia Pauperum des Mittelalters stellte Szenen mit Mose entsprechenden Szenen aus dem Leben Jesu gegenüber (etwa der brennende Dornbusch und die Geburt Jesu). Bedeutend ist der Mosezyklus der Fresken der Sixtinischen Kapelle (L. Signorelli, S. Botticelli u. a.).
 
Zur dichterischen Gestaltung hat die nationale und religionsgeschichtliche Rolle Moses oft angeregt. In erzählerischen Werken (T. Mann, »Das Gesetz«, 1944, »Joseph und seine Brüder«, Band 1: »Die Geschichten Jaakobs«, 1933; S. Asch, »Mose«, 1953), Dramen (J. van den Vondel, »Het Pascha«, 1612; C. Hauptmann, »Mose«, 1906; C. Fry, »The firstborn«, 1946; Ingeborg Drewitz, »Mose«, 1954) und Opern (G. Rossini, »Mose in Egitto«, 1818; A. Schönberg, »Mose und Aron«, 1957) wurde versucht, die großen Ereignisse im Leben des Mose darzustellen, während in der Lyrik oft das Kind Mose im Nil (V. Hugo) und der Augenblick des Todes ausgewählt wurde (A. de Vigny, G. Eliot).
 
Kulturgeschichtliches:
 
Schon in der Antike wurde Mose bisweilen als Magier gedeutet, der sympathetische Ringe und einen Zauberstab besitzen sollte. Strabo nannte ihn einen ägyptischen Priester. Zauberpapyri des 3. Jahrhunderts überliefern apokryphe Mosebücher mit der Zählung 6.-10. Auch den Alchimisten galt Mose als Verfasser geheimer Schriften oder gar als Erfinder besonderer Elixiere. Seit 1797 ist der heute noch geläufige Titel eines 6. und 7. Buch Mosis in der okkulten Kolportageliteratur bekannt: im 19. und noch im 20. Jahrhundert vielfach aufgelegte und inhaltlich stark variierende Kompilationen volkstümlicher Segen, Heilpraktiken und magischer Beschwörungen.
 
Literatur:
 
P. Weimar: Die Berufung des M. (Freiburg 1980);
 M. Noth: Gesch. Israels (101986);
 Herbert Schmid: Die Gestalt des M. (1986);
 E. Aurelius: Der Fürbitter Israels. Eine Studie zum M.-Bild im A. T. (Stockholm 1988);
 A. Neher: Moses (a. d. Frz., 23.-25. Tsd. 1989);
 M. Buber: Moses (41994);
 Werner H. Schmidt: Exodus, Sinai u. M. (31995).

* * *

Mo|se: 1Moses.
————————
1Mo|ses, (ökum.:) Mose: Stifter der israelitischen Religion: die fünf Bücher Mosis (des Moses) od. Mose.

Universal-Lexikon. 2012.