Bẹttelheim,
1) Anton, österreichischer Kritiker und Schriftsteller, * Wien 18. 11. 1851, ✝ ebenda 29. 3. 1930; Theaterkritiker der »Münchner Allgemeinen Zeitung«, 1897-1917 Herausgeber des »Biographischen Jahrbuchs und deutschen Nekrologs« (Fortsetzung der Allgemeinen Deutschen Biographie), dann der »Neuen Österreichischen Biographie«; Arbeiten u. a. über L. Anzengruber (1891), B. Auerbach (1907) und K. Schönherr (1926, 1928).
2) Bruno, amerikanischer Psychologe österreichischer Herkunft, * Wien 25. 8. 1903, ✝ (Selbstmord) Silver Spring (Maryland) 13. 3. 1990; seine Inhaftierung 1938 in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald wurde zum grundlegenden Anstoß für die spätere therapeutische Tätigkeit; 1939 Emigration in die USA, 1944-73 Professor für Kinder- und Jugendpsychologie und -psychiatrie und für Pädagogik in Chicago; Beiträge zur Psychologie und Therapie gestörter (besonders autistischer) Kinder, zur Sozialpsychologie (Verletzlichkeit des Individuums in einem Klima der Angst, Bedrohung und Gewalt) und zur Psychologie des Märchens.
Werke: Love is not enough (1950; deutsch Liebe allein genügt nicht. Die Erziehung emotional gestörter Kinder); The children of the dream (1969; deutsch Die Kinder der Zukunft. Gemeinschaftserziehung als Weg einer neuen Pädagogik); The uses of enchantment (1976; deutsch Kinder brauchen Märchen); On learning to read (1982, mit K. Zelau; deutsch Kinder brauchen Bücher. Lesen lernen durch Faszination).
Universal-Lexikon. 2012.