Brétigny
[breti'ɲi], Name von geographischen Objekten:
1) Brétigny, Weiler bei Chartres, heute Ortsteil der Gemeinde Sours, Département Eure-et-Loir, Frankreich.
Hier vereinbarten am 8. 5. 1360 englische und französische Unterhändler einen für England günstigen Friedensvertrag, der die erste Phase des Hundertjährigen Krieges beendete. Gegen die Zahlung von 500 000 Pfund Lösegeld und die Abtretung großer Teile Südwest- und Westfrankreichs an König Eduard III. sollte der französische König Johann II., der Gute, aus englischer Haft (seit der Schlacht von Maupertuis, 1356) entlassen werden. Außerdem sollte der französische König auf die Souveränität über die abgetretenen Gebiete, der englische König auf seine Ansprüche auf den französischen Thron verzichten. Bei der Ratifizierung des Vertrages am 24. 10. 1360 in Calais wurden diese Verzichtserklärungen jedoch nicht bestätigt, sodass der vereinbarte Friede nur vorübergehend (bis 1369) Bestand hatte.
J. le Patourel: The treaty of B., in: Royal Historical Society, London. Transactions, Serie 5, Bd. 10 (London 1960).
2) Brétigny-sur-Orge [breti'ɲi sy'rɔrʒ], Gemeinde im Département Essonne, Frankreich, südlich von Paris, 19 600 Einwohner; Satellitenbeobachtungsstation, Versuchszentrum für Raketenfernlenkung; Militärflughafen.
Universal-Lexikon. 2012.