Buchner,
1) Augustus, Dichter, * Dresden 2. 11. 1591, ✝ bei Wittenberg 12. 2. 1661; seit 1616 Professor der Poesie, 1632 der Rhetorik in Wittenberg; unterwies eine junge Poetengeneration in der von M. Opitz begründeten deutschen Dichtkunst und bereicherte diese durch die Einführung des Daktylus: »Anleitung zur deutschen Poeterey« (1663); schrieb für H. Schütz den Text zur Oper »Orpheus« (1638).
2) Eduard, Chemiker, * München 20. 5. 1860, ✝ Feldlazarett Focşani (Rumänien) 13. 8. 1917; Professor in Kiel, Tübingen, Berlin (1898-1908), Breslau und Würzburg (ab 1911); untersuchte u. a. heterozyklische organische Verbindungen und v. a. die Gärung. Er entdeckte 1897, dass die alkoholische Gärung des Zuckers nicht an das Vorhandensein lebender Hefezellen gebunden ist, sondern ein aus der Zelle isolierbares Enzym (Zymase) die Gärung bewirkt (zellfreie Gärung). Buchner erhielt 1907 den Nobelpreis für Chemie.
3) Max, Weltreisender und Afrikaforscher, * München 25. 4. 1846, ✝ ebenda Anfang Mai 1921; reiste 1878 im Auftrag der »Afrikanischen Gesellschaft in Deutschland« ins Lundareich am oberen Kasai (Zentralafrika), 1884 als Begleiter G. Nachtigals nach Westafrika zur Gründung der deutschen Kolonien Togo und Kamerun.
D. Henze: Enzykl. der Entdecker u. Erforscher der Erde, Bd. 1 (Graz 1978).
Universal-Lexikon. 2012.