Buckingham
['bʌkɪȖəm], englischer Earl-, Marquess- und Herzogstitel, zuerst nachgewiesen für die Zeit um 1100, wurde als Herzogstitel 1444-1521 in der Familie Stafford, 1623-87 in der Familie Villiers, 1703-39 in der Familie Sheffield und 1822-89 in der Familie Grenville (Herzöge von Buckingham und Chandos) geführt. Bedeutende Vertreter:
1) George Villiers ['viːljɛrs], 1. Herzog von Buckingham (seit 1623), englischer Politiker, * Brooksby (bei Leicester) 28. 8. 1592, ✝ (ermordet) Portsmouth 23. 8. 1628, Vater von 2); einflussreicher Günstling Jakobs I. und Karls I., wurde 1617 zum Earl of Buckingham, 1618 zum Marquess of Buckingham, 1619 zum Lordadmiral ernannt. Buckingham betrieb eine widerspruchsvolle Politik zwischen Protestanten und Katholiken, zwischen Spanien und Frankreich und geriet in scharfen Gegensatz zum Parlament, das ihn zweimal anklagte.
H. Ross Williamsen: G. Villiers, first Duke of B. (London 1940);
P. Erlanger: G. Villiers, duc de B. (Paris 1951).
2) George Villiers ['viːljɛrs], 2. Herzog von Buckingham, englischer Politiker, * London 30. 1. 1628, ✝ Kirkby (County North Yorkshire) 16. 4. 1687, Sohn von 1); kämpfte gegen O. Cromwell, wurde nach der Restauration Günstling Karls II. und war 1669-75 Mitglied des Cabalministeriums. Nach dessen Auflösung stand er in Opposition zum Königtum.
3) Richard Grenville ['grɛnvɪl], 2. Herzog von Buckingham und Chandos ['ʃændəs] (seit 1822), britischer Politiker (Tory), * London 11. 2. 1797, ✝ ebenda 29. 7. 1861; seit 1818 im Unterhaus, setzte bei der Parlamentsreform von 1832 die »Chandosklausel« durch, die das Wahlrecht auch auf die Pächter ausdehnte.
Universal-Lexikon. 2012.