Dominikus,
Stifter des Dominikanerordens, * Caleruega (Provinz Burgos) um 1170, ✝ Bologna 6. 8. 1221. Seit etwa 1199 Kanonikus und Sekretär des Bischofs von Osma, übernahm Dominikus 1207 die Leitung der Missionsstation Prouille bei Toulouse, die zur Bekehrung der Albigenser 1206 errichtet worden war. Dominikus wandelte sie 1217 in das erste Dominikanerinnenkloster um. 1215 gründete er in Toulouse eine Genossenschaft von Priestern, die, in völliger Armut lebend, sich der Rückgewinnung der Albigenser widmen sollten. Daraus entstand 1216 der sich rasch ausbreitende Dominikaner- oder Predigerorden (Dominikaner). 1234 wurde Dominikus heilig gesprochen (Tag: 8. 8.).
Dominikus wird mit den Attributen Kreuz, Buch, Lilienstängel, Rosenkranz sowie mit einem schwarzweiß gescheckten Hund und einem roten Stern auf der Stirn dargestellt. Szenen aus seiner Legende befinden sich u. a. an seinem von der Werkstatt N. Pisanos geschaffenen Grabmal (1264-67) in San Domenico in Bologna sowie unter den Fresken Fra Angelicos im Kloster San Marco in Florenz (1436 ff.). Im 20. Jahrhundert befasste sich H. Matisse mit der Darstellung des Dominikus (Keramiktafel in der Pfarrkirche in Assy, 1948; Wandbild in der Chapelle du Rosaire in Vence, 1948-51).
M.-H. Vicaire: Gesch. des Heiligen D., 2 Bde. (a. d. Frz., 1962-63).
Universal-Lexikon. 2012.