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Gastein
Gastein
 
die, Gasteiner Tal, Tal der Gasteiner Ache, eines rechten Nebenflusses der Salzach in den Hohen Tauern, österreichisches Bundesland Salzburg. Hauptort ist der Badekurort Badgastein in 1 012 m über dem Meeresspiegel zu beiden Seiten von zwei Wasserfällen (85 und 63 m hoch) der Gasteiner Ache, 5 600 Einwohner; einer der bedeutendsten österreichischen Fremdenverkehrsorte mit 21 radioaktiven Thermen zwischen 25 und 50 ºC, die zu Bade-, Inhalations- und Trinkkuren v. a. bei rheumatischen und Stoffwechselerkrankungen sowie Altersleiden angewendet werden; Kongresshaus und Spielkasino; auch Wintersportort (Seilbahn auf den Stubnerkogel, 2 246 m über dem Meeresspiegel). - Der seit frühgeschichtlicher Zeit besiedelte Raum des heutigen Badgastein war durch seinen Goldbergbau bedeutend. 1350 wurde erstmals die Nutzung der Quellen zu therapeutischen Zwecken urkundlich erwähnt. 1462 standen bereits drei Badehäuser. Das moderne Badewesen setzte mit dem Bau des Badeschlosses (1791-93, W. Hagenauer) ein. Der Förderung durch Erzherzog Johann (Bau des Hauses Meran, 1828) sowie den Kuraufenthalten von Wilhelm I. und O. von Bismarck verdankte der Ort seinen Ruf als mondänes Weltbad. - Kirche Sankt Nikolaus (um 1400), quadratisches Schiff mit Sterngewölbe auf einer Mittelsäule.
 
Talaufwärts liegt der Ortsteil Böckstein, Ausgangspunkt des 8,5 km langen Tunnels der Tauernbahn (Autoverladung nach Kärnten), mit Thermalstollen, einem natürlichen, radonhaltigen Heißluftemanatorium mit Heilwirkung (durch Inhalation und Wärmeeinfluss) auf chronische Rheumaerkrankungen. - Die Wallfahrtskirche (1764-67) ist ein frühklassizistischer Bau nach Plänen von W. Hagenauer. - Von Böckstein führt eine Straße zum Skizentrum Sportgastein (1 589 m über M).
 
Bad Hofgastein, Marktgemeinde in der Mitte des Tales, 6 800 Einwohner, ist Radon-Thermalbad und Wintersportort. - Der Ort, als Hof Gastein 1023 erstmals urkundlich erwähnt, kam 1327 mit dem gesamten Gasteiner Tal an das Erzstift Salzburg. Seit 1371 als Markt bezeugt, wuchs der Ort durch den Anfang des 14. Jahrhunderts verstärkt einsetzenden Goldbergbau (Höhepunkt im 15./16. Jahrhundert). Hofgastein war Gerichtsstätte des Gasteiner Tals. Nach dem Bau einer Thermalwasserleitung (1828-30) von Badgastein nach Hofgastein entwickelte es sich ebenfalls zum Kurort (jetziger Name seit 1936). - Katholische Pfarrkirche Santa Maria (1023 urkundlich als Pfarrkirche, heutiger Bau 1498-1507), ferner Pfarrhof (1559) sowie Weitmoserschlössl (1554) mit Fresken von 1628. - Die nördlich gelegene Gemeinde Dorfgastein, 830 m über dem Meeresspiegel, 1 600 Einwohner, mehr landwirtschaftlich geprägt, ist ebenfalls Fremdenverkehrsort.
 

Universal-Lexikon. 2012.