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Gortschakow
Gortschakọw,
 
Gorčakọv [-tʃ-], russische Fürstenfamilie, die sich von Rurik herleitet, nahm erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts den Namen Gortschakow an. - Bedeutend:
 
 1) Aleksandr Michajlowitsch Fürst, russischer Politiker, * Haapsalu (Estland) 15. 6. 1798, ✝ Baden-Baden 11. 3. 1883, Vetter von 2); war 1856-82 Außenminister Er verfolgte mit dem Ziel einer Wiederherstellung der durch die Niederlage im Krimkrieg (1853/54-56) erschütterten Position Russlands in Südosteuropa zunächst eine österreichfeindliche Außenpolitik, die auf ein Zusammengehen mit Frankreich eingestellt war. Nach dem polnischen Aufstand von 1863 kam seine vermittelnde Haltung dem Machtanstieg Preußens zugute. Den Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71 nutzte er zur Aufkündigung der Pontusklausel des Pariser Friedens von 1856. Da Gortschakow sich auch in der Folgezeit trotz des Dreikaiserbundes (seit 1872) um gute russisch-französische Beziehungen bemühte und ihm in der Krieg-in-Sicht-Krise (1875) ein diplomatischer Erfolg gegenüber Bismarck gelang, war Deutschland in den folgenden Verhandlungen für weitere russische Forderungen auf dem Balkan nicht mehr zu gewinnen.
 
 2) Michail Dmitrijewitsch Fürst, russischer General, * 1793, ✝ Warschau 30. 5. 1861, Vetter von 1); war an der Niederwerfung der Aufstände in Polen (1830/31) und Ungarn (1848/49) beteiligt. Im Krimkrieg hatte er 1855 den Oberbefehl auf der Krim, 1856 wurde er Statthalter von Polen.

Universal-Lexikon. 2012.