Akademik

Gruppe.
Gruppe.
 
Die Beziehungen zwischen den einer Gruppe angehörenden Personen laufen verhältnismäßig regelmäßig und zeitlich überdauernd ab. Die Gruppenmitglieder haben ein gewisses Bewusstsein der Zusammengehörigkeit in der Gruppe und auch der Abgrenzung gegenüber Nichtmitgliedern. Ihr Handeln ist an gemeinsamen Zielen und Interessen ausgerichtet, und in Verfolgung dieser Ziele halten die Gruppenmitglieder ein System differenzierter (arbeitsteiliger) Rollen (Rolle) ein beziehungsweise streben einen Status an.
 
Als Primärgruppen gelten die hauptsächlich auf spontanen oder engen persönlich-emotionalen Beziehungen beruhenden sozialen Gebilde wie Familie, Freundschaft, Nachbarschaft. Alle anderen Gruppen bezeichnet man als Sekundärgruppen, ohne sie genauer zu charakterisieren. Im Wesentlichen gibt es hier nur eine oberflächliche Übereinstimmung in den Interessen und keine direkten, relativ überdauernden Gemeinsamkeiten oder Kontakte. Es handelt sich bei den Sekundärgruppen meist um rational organisierte, mehr oder weniger große soziale Gebilde (z. B. Belegschaft eines Betriebs, Stadtbevölkerung, Volksgruppe, Staatsvolk).
 
Innerhalb von Organisationen unterscheidet man die aus zunehmender Arbeitsteilung, Rationalisierung und Normierung sich ergebenden, weitgehend durch Planung und Strukturierung gebildeten formalen oder formellen Gruppen und die auf die Anforderungen dieser Gruppen und andere gesellschaftliche Anforderungen reagierenden informalen oder informellen Gruppen mit weitgehend unbestimmter oder wechselnder Struktur. Eine produktive, gemeinsame Arbeit leistende Gruppe wird oft als Team, eine auf gemeinsame Unternehmungen gerichtete, lockere Gruppe als Clique bezeichnet.

Universal-Lexikon. 2012.