Haus Oldenburg,
hochfreies Adelsgeschlecht, das sich zur europäischen Dynastie entwickelte; wird auf Graf Egilmar I. (✝ 1108) von Aldenburg zurückgeführt. Graf Dietrich der Glückliche (✝ 1440) heiratete die Tochter Gerhards VI. (✝ 1404), Graf von Holstein und (seit 1386) Herzog von Schleswig. Beider jüngerer Sohn Gerhard VI. (* 1430, ✝ 1500) begründete die gräflich-oldenburgische Linie (1667 erloschen). Ihr älterer Sohn Christian (VIII.) wurde zum König von Dänemark (1448; Christian I.), Norwegen (1450) und Schweden (1457) sowie 1460 zum Landesherren von Schleswig und Holstein gewählt; er begründete die dänische Hauptlinie (1863 erloschen). Von ihr zweigte sich 1544 die Nebenlinie Gottorf (Gottorp; auch [Schleswig-]Holstein-Gottorp[-Oldenburg]) und 1564/71 die Nebenlinie Sonderburg ab; Adolf Friedrich wurde 1751 zum Begründer der königlich-schwedischen Linie aus dem Haus Holstein-Gottorp (bis 1818; 1877 erloschen). Mit Friedrich August (* 1711, ✝ 1785), Adolf Friedrichs Bruder, erhielt 1773 die »bischöfliche« Linie (Lübeck) die Grafschaft Oldenburg, die (seit 1777 Herzogtum; Reichsfürstenstandschaft) an Nachkommen seines Bruders Georg Wilhelm (* 1719, ✝ 1763) überging; von ihnen stammt die seit 1815 großherzogliche Linie ab. Die Linie Sonderburg spaltete sich in zahlreiche Zweige, von denen die Linie (Sonderburg-)Augustenburg 1931 erlosch. Die Linie (Sonderburg-)Glücksburg erlangte mit dem Thronerwerb von Dänemark (1863; Christian IX.), Griechenland (1863; Christians Sohn Wilhelm als Georg I.) und Norwegen (1905; sein Enkel Carl als Håkon VII.) Bedeutung.
Universal-Lexikon. 2012.