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Herbert
Herbert,
 
1) ['həːbət], Sir (seit 1945) A. P. (Alan Patrick), englischer Schriftsteller und Politiker, * Elstead (County Surrey) 24. 9. 1890, ✝ London 11. 11. 1971. Herbert schrieb lange Jahre für die Zeitschrift »Punch«, verfasste Romane, Libretti für Operetten und Musicals und war Abgeordneter des Unterhauses.
 
Werke: Romane: The secret battle (1919); The water gipsies (1930; deutsch Wasserzigeuner).
 
Autobiographie: A. P. Herbert: his life and times (1970).
 
Literatur:
 
S. Glasspool: Sir A. H. A brief guide to his literary work (Hammersmith 1973);
 R. Pound: A. P. H. A biography (London 1976).
 
 2) ['həːbət], Alfred Francis Xavier, australischer Schriftsteller, * Port Hedland 15. 1. 1901, ✝ Alice Springs 10. 11. 1984; schildert in seinem bekanntesten Roman über das Leben im Nordterritorium Australiens »Capricornia« (1938; deutsch) und in »Poor fellow my country« (1975), dem längsten Prosawerk der australischen Literatur, die oft schuldhaft verstrickte Begegnung der weißen Pioniere mit den Ureinwohnern. Die Figuren seiner Werke sind gesellschaftliche Außenseiter, die sich nach sozialer und nationaler Identität sehnen.
 
Weitere Werke: Romane: Seven emus (1959; deutsch Der vertauschte Traumstein); Soldiers' women (1962).
 
Kurzgeschichten: Larger than life (1963).
 
Autobiographie: Disturbing element (1963).
 
 3) ['həːbət], Edward, Lord Herbert of Cherbury [-əf 'tʃeəbəri], englischer Philosoph, Diplomat und Schriftsteller, * Eyton-on-Severn 3. 3. 1583, ✝ London 20. 8. 1648; Botschafter in Paris (1619-24); nach 1645 Anhänger von O. Cromwell. Herbert wurde durch die in seinem Hauptwerk »De veritate« (1624) enthaltenen »fünf Grundsätze allgemeiner Vernunftreligion« zum Begründer des Deismus. Wahrheit bestimmte er als Harmonie zwischen den Gegenständen und dem Erkenntnisvermögen. Herbert nahm der Erfahrung vorausgehende »allgemeine Begriffe« an, die er als Ausdruck eines instinktiven Konsenses ansah, womit er die Philosophie des »Commonsense« vorbereitete.
 
 4) ['həːbət], George, englischer Dichter, * Montgomery Castle (Wales) 3. 4. 1593, beerdigt Bemerton (bei Salisbury) 3. 3. 1633; studierte und lehrte in Cambridge Rhetorik, wurde 1630 Pfarrer in Bemerton. Herbert war Freund und Schüler von J. Donne; seine sprachlich schlichten, formal vielfältigen religiösen Gedichte sind psychologischer und seelsorgerischer Ausdruck der Glaubenserfahrung. Herbert zählt zu den »Metaphysical Poets«; er schrieb auch lateinische Gedichte.
 
Werk: Lyrik: The temple (herausgegeben 1633).
 
Ausgabe: Works, herausgegeben von F. E. Hutchinson (Neuausgabe 1978).
 
Literatur:
 
H. H. Vendler: The poetry of G. H. (Cambridge, Mass., 1975);
 R. Strier: Love known. Theology and love in G. H.'s poetry (Chicago, Ill., 1983);
 T. G. Sherwood: H.'s prayerful art (Toronto 1989).
 
 5) ['xɛr-], Zbigniew, polnischer Schriftsteller, * Lemberg 29. 10. 1924, ✝ Warschau 28. 7. 1998. Herbert bemühte sich in seiner auf klassische Einfachheit und subtiler Ironie beruhenden Lyrik um formale Vervollkommnung traditioneller literarischer Vorbilder und strebte nach gedanklicher Erfassung der Situation des Menschen in der modernen Gesellschaft und nach dessen moralische Standortbestimmung. Er schrieb auch Dramen, Hörspiele und Essays.
 
Werke: Lyrik: Struna światła (1956); Gedichte (1964, deutsche Auswahl); Inschrift (1967, deutsche Auswahl); Pan Cogito (1974; deutsch Herr Cogito); Raport z oblężonego miasta (1983; deutsch Bericht aus einer belagerten Stadt); Rovigo (1993; deutsch).
 
Hörspiele: Jaskinia filozofów (1957; deutsch Die Höhle des Philosophen); Drugi pokój (1958; deutsch Das andere Zimmer).
 
Essays: Barbarzyńca w ogrodzie (1962; deutsch Ein Barbar in einem Garten).
 
Im Vaterland der Mythen. Griechisches Tagebuch (deutsch 1973).
 
Das Land, nach dem ich mich sehne (1987, Lyrik und Prosa, deutsche Auswahl).
 
Martwa natura z wędziłem (1993; deutsch Stilleben mit Kandare. Skizzen und Apokryphen).
 
Literatur:
 
S. Barańczak: Uciekinier z Utopii. O poezji Z. H. (London 1984);
 K. Dedecius: Von Polens Poeten (1988).

Universal-Lexikon. 2012.