Hụ̈lsen,
1) Botho von, Intendant, * Berlin 10. 12. 1815, ✝ ebenda 30. 9. 1886; wurde 1851 Chef, 1852 Generalintendant des Königlichen Schauspielhauses in Berlin, 1866 auch der Hoftheater in Hannover, Kassel, Wiesbaden. Hülsen machte sich verdient um die Schauspielerfürsorge.
2) Christian, Archäologe, Epigraphiker und Althistoriker, * Charlottenburg (heute zu Berlin) 29. 11. 1858, ✝ Florenz 19. 1. 1935; 1887-1909 zweiter Sekretär des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom und seit 1917 Professor in Heidelberg. Bedeutend sind v. a. seine topographischen Studien zum antiken und mittelalterlichen Rom, u. a. »Forum und Palatin« (1926), »Le chiese di Roma nel medio evo« (1927) und seine epigraphischen Arbeiten; ab Band 6 Mitherausgeber des »Corpus inscriptionum latinarum. ..« (1882 ff.).
3) Hans von, Schriftsteller, * Warlubien (bei Danzig) 5. 4. 1890, ✝ Rom 14. 4. 1968; war u. a. Feuilletonredakteur, Mitarbeiter der »Aktion«, seit 1933 freier Schriftsteller. Freundschaft mit T. Mann, M. Halbe und G. Hauptmann. Nach 1945 Rundfunkkorrespondent in Rom. Aus seinem vielfältigen literarischen Schaffen (Romane, Erzählungen, Lyrik, Übersetzungen) ragen die kulturhistorischen und biographischen Arbeiten heraus (v. a. »Gerhart Hauptmann«, 1927).
Weitere Werke: Romane: Der Kelch und die Brüder (1925); Der Schatz im Acker (1929, 1943 unter dem Titel Die drei Papen); Ein Haus der Dämonen (1932, 1941 unter dem Titel August und Ottilie).
Autobiographisches: Die Wendeltreppe (1941); Zwillings-Seele (1947).
Sonstige Prosa: Freundschaft mit einem Genius. Erinnerungen an G. Hauptmann (1947); Römische Funde (1960); Zeus, Vater der Götter und Menschen (1967).
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Universal-Lexikon. 2012.