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Kracauer
Kracauer,
 
Siegfried, Soziologe, Kulturkritiker und Literat, * Frankfurt am Main 8. 2. 1889, ✝ New York 26. 11. 1966; studierte Architektur, Philosophie und Ingenieurwesen; arbeitete als Architekt in Osnabrück, München und Frankfurt am Main; war 1920-33 Redakteur der »Frankfurter Zeitung«, emigrierte 1933 - als Jude verfolgt - zunächst nach Frankreich, 1941 in die USA, wo er 1946 die amerikanische Staatsbürgerschaft erhielt; gilt als bedeutender deutscher Kulturkritiker. In seinem Werk »Soziologie als Wissenschaft« (1922) bemüht er sich um die erkenntnistheoretische Grundlegung der Soziologie. In seinem Buch »Die Angestellten aus dem neuesten Deutschland« (1930) analysiert er kritisch die Lage der deutschen Angestellten. Unter besonderer Berücksichtigung politischer und sozialer Gegebenheiten beschreibt er in »From Caligari to Hitler« (1947; deutsch »Von Caligari bis Hitler«) die Geschichte des deutschen Films bis 1933. Literarisch bedeutsam ist der Kriegsroman »Ginster« (1928).
 
Weitere Werke: Jacques Offenbach und das Paris seiner Zeit (1937); Theory of film (1960; deutsch Theorie des Films).
 
Ausgaben: W. Benjamin und S. Kracauer: Briefe an S. Kracauer. Mit vier Briefen von S. Kracauer an Walter Benjamin (1987);
 
Berliner Nebeneinander. Ausgewählte Feuilletons 1930-33, herausgegeben von A. Volk (1996).
 
Literatur:
 
T. Y. Levin: S. K. Eine Bibliogr. seiner Schriften (1989);
 
S. K. 1889-1966, bearb. v. I. Belke u. I. Renz (31994);
 
S. K. Zum Werk des Romanciers, Feuilletonisten, Architekten, Filmwissenschaftlers u. Soziologen, hg. v. A. Volk (Zürich 1996).

Universal-Lexikon. 2012.