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La Tour
La Tour
 
[la'tuːr],
 
 1) Georges de, französischer Maler, * getauft Vic-sur-Seille (Lothringen) 14. 3. 1593, ✝ Lunéville 30. 1. 1652; einer der eigenwilligsten und bedeutendsten französischen Künstler des 17. Jahrhunderts; er unterhielt ab 1620 eine Werkstatt in Lunéville. Aufgrund des Bildes »Beweinung des heiligen Sebastian« (1634-43; Berlin, Gemäldegalerie) erhielt er den Titel »Peintre du roi«. La T. stand im Bannkreis Caravaggios. Viele seiner Bilder, besonders seit 1635, sind Nachtstücke mit künstlicher Beleuchtung, in denen er in harter Linienführung und eigenartigem Kolorit biblische und profane Themen unterschiedslos mystisch-entrückt darstellt. Die Chronologie der ihm zugeschriebenen Bilder ist umstritten.
 
Weitere Werke: Der heilige Thomas (um 1620/30; Paris, Louvre); Das Neugeborene (auch Geburt Christi; Rennes, Musée des Beaux-Arts); Der Drehleierspieler (vor 1630; Nantes, Musée des Beaux-Arts); Die Frau mit dem Floh (um 1639-44; Nancy, Musée des Beaux-Arts); Der Falschspieler (um 1635; Paris, Louvre); Der heilige Joseph als Zimmermann (um 1640; Paris, Louvre); Die heilige Maria Magdalena meditierend vor einem Totenschädel (um 1640/45; Paris, Louvre).
 
Literatur:
 
G. de La T., bearb. v. P. Landry u. a., Ausst.-Kat. (Paris 1927);
 T. Bajou: De La T. (Paris 1985);
 
G. de La T., Ausst.-Kat. National Gallery of Art, Washington (1997).
 
 2) Maurice Quentin de, französischer Maler, * Saint-Quentin 5. 9. 1704, ✝ ebenda 17. 2. 1788; beherrschte meisterhaft die durch Rosalba Carriera in Mode gekommene Pastellmalerei. Er schuf Charakterbildnisse, in denen er die Persönlichkeit des Dargestellten und besonders auch den Reiz weiblicher Anmut erfasste. Am unmittelbarsten wirken seine Porträtstudien (aus dem Nachlass; Saint-Quentin, Musée Antoine Lécuyer).
 
Literatur:
 
A. Bury: M.-Q. de la T. The greatest pastel portraitist (London 1971);
 C. Debrie: M.-Q. de La T. (Thonon-les Bains 1991).

Universal-Lexikon. 2012.