Akademik

Nancy
Nanzig (ungebräuchlich)

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Nan|cy [nã'si ]:
Stadt in Ostfrankreich.

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Nancy
 
[nã'si], Stadt in Frankreich, Verwaltungssitz des Départements Meurthe-et-Moselle, wirtschaftliches Zentrum von Lothringen, 212 m über dem Meeresspiegel, an der Meurthe, 99 000 Einwohner (städtische Agglomeration 329 000 Einwohner); katholischer Bischofssitz; zwei Universitäten, staatliche Hochschulen (u. a. für Bergbau), staatliche Forstschule, Konservatorium; Akademie der Schönen Künste und Architektur; zahlreiche Forschungsinstitute, Schauspielinstitut; lothringisches Museum; Museum zur Geschichte des Eisens, kunsthistorisches Museum; Bibliothek; Theaterfestival. Börse, Messe und Musterschau. Maschinen- (u. a. Werkzeugmaschinen) und Elektromotorenbau, chemische und pharmazeutische, Textil-, Papier-, Leder verarbeitende, Möbel-, keramische, Glas-, polygraphische, Tabak- und Nahrungsmittelindustrie sowie Brauereien.
 
Stadtbild:
 
Eine der bedeutendsten Anlagen klassischer französischer Stadtbaukunst ist die als zentrales Ensemble von E. Héré 1751-55 geschaffene Platzgruppe (UNESCO-Weltkulturerbe) mit der Place Stanislas (mit den vier »Pavillons«, dem Hôtel de Ville sowie dem zu Ehren Ludwigs XV. 1754-56 erbauten Triumphbogen, Brunnenanlage, Prunkgittern u. a.) und der Place de la Carrière (mit dem Palais du Gouvernement, 1760, und dem ehemaligen Palais Ducal, Anfang 16. Jahrhundert, 1871 grundlegend restauriert, mit historischem Museum). Hervorzuheben sind ferner: die Kathedrale Notre-Dame (1742 vollendet), die Kirche Saint-François des Cordeliers (zwischen 1482 und 1487; im 19. Jahrhundert restauriert; Grablege des lothringischen Herzogshauses); von den mittelalterlichen Stadttoren ist die Porte de la Craffe (1861 restauriert) erhalten. Zu den modernen Projekten, die der »Zone Meurthe-Canal« ein neues Gesicht geben sollen, gehört die Architekturschule (1993-96) von Livio Vacchini..
 
Geschichte:
 
Nancy, 1073 als Cạstrum Nanceium erstmals erwähnt, entwickelte sich um eine Burg der Herzöge von Lothringen; diese machten den im 12. Jahrhundert vergrößerten, 1266 mit Stadtrecht versehenen und im 14. Jahrhundert mit einem Mauerring bewehrten Ort zu ihrer Residenz. Im 16. und 17. Jahrhundert ausgebaut - ab 1588 geometrische Anlage der Neustadt (Ville-Neuve) - und erneut befestigt, verlor Nancy 1702 seine Funktion als Hauptstadt an Lunéville, wurde aber im 18. Jahrhundert als Residenzstadt von Stanislaus I. Leszczyński umgestaltet; 1766 kam es an Frankreich. 1768-93 bestand eine Universität. Ab 1790 Hauptstadt des Départements Meurthe (ab 1871 Meurthe-et-Moselle), entwickelte sich Nancy im 19. Jahrhundert durch Industrialisierung sowie (nach 1871) durch Zuzug aus Elsass-Lothringen außerordentlich schnell. Verschiedene Einrichtungen wurden 1896 zu einer Universität zusammengeschlossen (1970 zweigeteilt).
 
In der Schlacht bei Nancy (5. 1. 1477 wurde Herzog Karl der Kühne von Burgund von den Eidgenossen und Herzog René von Lothringen besiegt und verlor sein Leben.
 

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Nan|cy [nã'si]: Stadt in Ostfrankreich.

Universal-Lexikon. 2012.