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Le Fort
Le Fort
 
[lə'foːr], Gertrud Freiin von, Pseudonyme G. von Stạrk, Petrea Vallerin, Schriftstellerin, * Minden 11. 10. 1876, ✝ Oberstdorf 1. 11. 1971; Tochter eines preußischen Obersten aus einer französischen-italienischen protestantischen Familie; studierte Geschichte, Philosophie und evangelische Theologie in Heidelberg, Marburg und Berlin; mehrfache Italienaufenthalte; trat 1926 zum Katholizismus über. Sie gestaltete religiöse und historische Themen, wobei Rom als die Ewige Stadt und die katholische Kirche für Le F. Symbole einer überzeitlichen Ordnung sind (»Hymnen an die Kirche«, 1924). Ihre religiös-historischen Erzählungen, Novellen und Romane sind stark von Glaubensfragen bestimmt, fordern Mitleid und Liebe auch inmitten von Hass und Krieg und schildern die Frau aus katholischer Sicht als die Bewahrende und sich Opfernde. Die klassisch strenge Briefnovelle »Die letzte am Schafott« (1931; dramatisiert von G. Bernanos unter dem Titel »Dialogues des Carmélites«, 1948), deren Thema der Märtyrertod der Karmelitinnen während der Französischen Revolution ist, gilt als ein Muster der Gattung in der deutschen Literatur.
 
Weitere Werke: Lyrik: Lieder und Legenden (1912); Hymnen an Deutschland (1932); Gedichte (1949); Den Heimatlosen (1950).
 
Erzählungen und Novellen: Die Frau des Pilatus (1955); Das fremde Kind (1961).
 
Romane: Das Schweißtuch der Veronika (1928; 1946 erweitert, Teil 1: Der römische Brunnen, Teil 2: Der Kranz der Engel); Der Papst aus dem Ghetto (1930); Die magdeburgische Hochzeit (1938).
 
Essays: Die ewige Frau (1934); Woran ich glaube und andere Aufsätze (1968).
 
Erinnerungen: Hälfte des Lebens (1965).
 
Ausgaben: Erzählende Schriften, 3 Bände (1956); Die Erzählungen (1966).
 
Literatur:
 
G. von Le F., Leben u. Werk in Daten, Bildern u. Zeugnissen, hg. v. G. Kranz (1976);
 E. Biser: Überredung zur Liebe (1980);
 M. K. Devinney: The legends of G. von Le F. (New York 1989);
 N. J. Meyerhofer: G. von Le F. (1993).

Universal-Lexikon. 2012.