Lindy-Hop
[englisch/amerikanisch, 'lɪndɪhɔp], um 1927 entstandener, im Zusammenhang mit dem Swing in den USA verbreiteter Tanzstil, der nach Charles Lindbergh (1902-1974) benannt ist, einem amerikanischen Fliegerpiloten, dem 1927 die Überquerung des Atlantik gelang, der später aber durch sein öffentliches Bekenntnis zu Hitler ins Zwielicht geriet. Zentrum des Lindy war zunächst das berühmte Ballhaus Savoy in Harlem/New York, von dort aus eroberte sich der Tanz bald die gesamten USA. Höhepunkt der Lindy-Welle waren die Enddreißiger.
Die Musik des Lindy ist rasch im Tempo, im Alla-breve-Takt notiert und lebt von der Synkopierung. Während die Grundschritte vom Foxtrott und anderen damals aktuellen Paartänzen abgeleitet waren, bildete die Spielweise der Jazzbands die musikalische Grundlage. Dabei kristallisierte sich zunehmend eine tänzerische Angleichung an den Musikablauf heraus: das eigentliche Schrittmaterial wurde nur für das Thema (Refrain) bzw. Satzstellen verwendet, während der Soloimprovisationen der Musiker improvisierten auch die Tänzer, wobei dies mehr und mehr in extreme, ja akrobatische Bewegungen ausartete. Das führte dazu, dass der Lindy auch später noch ein beliebter bewegungsreicher Bühnentanz war (Jazzdance).
Durch US-amerikanische Soldaten bzw. die angloamerikanischen Soldatensender kam dieser Tanz während des Zweiten Weltkrieges nach Europa, wo er auch unter dem Namen Jitterbug eine Modewelle auslöste. Vom Lindy-Hop reicht die Entwicklung insbesondere der tänzerischen Schritte bzw. Bewegungen über Jive bis hin zum Rock 'n' Roll.
Universal-Lexikon. 2012.