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Marlborough
Marlborough
 
['mɔːlbərə], John Churchill ['tʃəːtʃɪl], 1. Herzog von Marlborough (seit 1702; seit 1689 Earl of Marlborough), Reichsfürst von Mịndelheim (seit 1710), britischer Feldherr und Staatsmann, * Ashe (County Devonshire) 26. 5. 1650, ✝ auf Cranbourn Lodge in Windsor 16. 6. 1722; begann 1667 seine militärische Laufbahn und wurde, inzwischen geadelt (1682 Baron Churchill of Aymouth, 1685 Baron Churchill of Sandridge), 1685 zum General ernannt. 1688 wirkte er am Übertritt der Armee zu Wilhelm von Oranien entscheidend mit. 1701 wurde Marlborough mit der Führung der britischen Truppen in Flandern beauftragt; gegen Frankreich handelte er im September 1701 die Haager Allianz (Große Allianz) aus. Mit seiner Gattin Sarah Jennings (* 1660, ✝ 1744), die großen Einfluss auf Königin Anna ausübte, und seinem Freund S. Godolphin bestimmte Marlborough seit 1702 maßgebend die britische Politik; als Oberbefehlshaber der britisch-niederländischen Armee im Spanischen Erbfolgekrieg gegen Ludwig XIV. siegte er zusammen mit dem Prinzen Eugen u. a. bei Höchstädt an der Donau (englisch »Battle of Blenheim«, 1704), Oudenaarde (1708) sowie Malplaquet (1709) und war erfolgreich bei Ramillies (1706). Mit Geschick hielt er die Koalition gegen Frankreich zusammen. Innenpolitisch gerieten er und Godolphin jedoch in wachsende Abhängigkeit von den Whigs, die den Krieg befürworteten. 1710 erreichten die für einen Frieden eintretenden Tories die Abberufung Godolphins und 1711 auch Marlboroughs Entlassung.
 
Literatur:
 
M. P. Ashley: M. (Neuausg. New York 1956);
 A. L. Rowse: The early Churchills (Neuausg. Harmondsworth 1969);
 W. S. Churchill: M., 2 Bde. (a. d. Engl., Neuausg. Zürich 1990).
 

Universal-Lexikon. 2012.