Mitochọndri|en
[zu griechisch mítos »Faden« und chóndros »Korn«; »Knorpel«], Singular Mitochọndrium das, -s, Chondriosomen, meist stäbchenförmige Organellen, die in allen eukaryontischen Zellen vorkommen, mit Ausnahme einer Amöbenart. Mitochondrien vermehren sich durch Teilung, sind in der Lage, selbst Proteine zu synthetisieren, und enthalten eigenes genetisches Material (mitochondriale DNA). Mehr als 90 % der mitochondrialen Proteine werden jedoch von der DNA im Zellkern codiert und an Ribosomen im Zellplasma synthetisiert. Man nimmt an, dass Mitochondrien im Laufe der Evolution aus in die Zelle eingewanderten (endosymbiontischen) Bakterien entstanden sind (Endosymbiontenhypothese). - Mitochondrien sind nach außen durch eine (eventuell der Außenmembran gramnegativer Bakterien homologe) Membran begrenzt; die dieser anliegende Innenmembran besitzt kamm- oder röhrenförmige Einfaltungen (Cristae- oder Tubulustyp des Mitochondriums), die in eine Matrix eingebettet sind. Die Innenmembran enthält die Enzyme der Atmungskette der oxidativen Phosphorylierung (ATP-Bildung) und Teile des Zitronensäurezyklus. Die Matrix enthält neben Teilen des Zitronensäurezyklus Enzyme für den Abbau (β-Oxidation) der Fettsäuren. Mitochondrien sind wichtig für Atmung, Energieversorgung und die Regulation des Ionenhaushalts (v. a. Calcium) der Zelle. Außerdem findet in ihnen die Steroidsynthese statt.
Universal-Lexikon. 2012.