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Mudjahedin
Mudjahedin
 
[mudʒa-], Mudjaheddin, Mudschaheddin, Bezeichnung für islamische Glaubenskämpfer im Djihad, dem heiligen Krieg. - In Afghanistan organisierten die Mudjahedin den muslimisch-antikommunistischen Widerstand gegen die von der UdSSR nach ihrem Einmarsch (1979) eingesetzte Regierung, besonders mit militärischen Aktionen von Pakistan aus. Nach Abzug der sowjetischen Truppen 1989 bildeten die politisch uneinigen Mudjahedin im pakistanischen Peshawar eine Exilregierung. Im April 1992 übernahmen sie die Macht in Kabul; die kurz danach ausbrechenden Kämpfe zwischen rivalisierenden Mudjahedingruppierungen führten zur Zersplitterung des Landes in verschiedenen, von Militärführern beherrschte Territorien. Im September 1996 wurde die in Kabul sitzende Mudjahedinführung durch die Taliban vertrieben, die 1994 in den afghanischen Bürgerkrieg eingegriffen und den größten Teil des Landes unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Ein Teil der Mudjahedin flüchtete in Nachbarländer (u. a. Gulbuddin Hekmatyar nach Iran). Die in Afghanistan verbliebenen (überwiegend aus der tadschikischen und usbekischen Minderheit stammenden) Mudjahedin, die sich in der »Nordallianz« unter der politischen Führung von Burhanuddin Rabbani (Interimspräsident bis Ende 2001) und dem militärischen Oberkommando von Ahmed Schah Massud organisierten, versuchten die Gebiete nördlich von Kabul zu behaupten; sie wurden jedoch durch die jahrelangen Kämpfe mit den Taliban geschwächt (im September 2001 Ermordung Massuds). Zu Beginn der amerikanischen Militäraktion in Afghanistan (Oktober 2001) schloss sich die »Nordallianz« der Antiterrorkoalition an; von Russland mit Waffen beliefert und von den USA direkt militärisch unterstützt (besonders durch massive Luftbombardements und Militärberater), konnte sie in einer Offensive bis Anfang Dezember 2001 den Taliban den größten Teil des Landes entreißen (am 13. 11. 2001 Einnahme von Kabul) und beteiligte sich an der Bekämpfung des in Afghanistan operierenden Terrornetzwerkes von Osama Bin Laden. Danach wurden Vertreter der zur »Nordallianz« gehörenden Mudjahedin an der ersten afghanischen Interimsregierung (Amtsantritt am 22. 12. 2001) beteiligt; allerdings kam es bereits im Januar 2002 zwischen einzelnen der Regierung angehörenden Gruppierungen wieder zu neuen Spannungen. (Volksmudjahedin)

Universal-Lexikon. 2012.