Akademik

Ørsted
Ørsted
 
['œrsdɛȓ], Oerstedt, Hans Christian, dänischer Chemiker und Physiker, * Rudkøbing (auf Langeland) 14. 8. 1777, ✝ Kopenhagen 9. 3. 1851; Sohn eines Apothekers, bildete sich autodidaktisch zusammen mit seinem jüngeren Bruder Anders Sandøe (* 1778, ✝ 1860), dem späteren dänischen Ministerpräsident; studierte Medizin in Kopenhagen. Durch die Vorlesungen von H. Steffens wurde Ørsted mit der romantischen Naturphilosophie bekannt, deren holistische Grundeinstellung für sein naturwissenschaftliches Schaffen von größter Bedeutung war. Eine ausgedehnte Studienreise (1801-03) u. a. durch Deutschland brachte ihn mit F. W. J. von Schelling und G. Ritter in Kontakt. 1806 wurde Ørsted Professor in Kopenhagen; 1819/20 entdeckte er im Pfeffer das Piperin, 1822 beschäftigte er sich mit der Kompressibilität von Gasen und Flüssigkeiten; 1822/23 gelang ihm mit J.-B. J. Fourier die Konstruktion der ersten Thermosäule. Die bedeutendste Entdeckung Ørsteds war die Ablenkung einer Magnetnadel durch elektrische Ströme (1820 während einer Vorlesung). A. M. Ampère erkannte sofort deren Wichtigkeit und begann, auf Ørsteds Arbeiten aufbauend, die Theorie des Elektromagnetismus für den statischen Fall zu entwickeln. Nach Ørsted wurde die Einheit Oersted benannt.
 
Ausgabe: Gesammelte Schriften, 6 Bände (1-41851-53).
 
Literatur:
 
B. Dibner: Oersted and the discovery of electromagnetism (New York 21962).

Universal-Lexikon. 2012.