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wer|fen ['vɛrfn̩], wirft, warf, geworfen:1. <tr.; hat
a) mit einem Schwung durch die Luft fliegen lassen:
sie hat den Ball 10 Meter weit geworfen; er warf alle Kleider von sich; <auch itr.> sie wirft gut.
Zus.: abwerfen, herauswerfen, herüberwerfen, herunterwerfen, hinabwerfen, hinauswerfen, hinterherwerfen, hinunterwerfen, nachwerfen, vorbeiwerfen, zuwerfen.
b) mit Schwung irgendwohin befördern; fallen lassen:
sie hat das Papier einfach auf den Boden geworfen.
2. <itr.; hat (durch bestimmte Vorgänge) hervorbringen, bilden:
die Tapete wirft Blasen; der Baum wirft gegen Abend einen langen Schatten.
3. <+ sich>
a) sich unvermittelt, mit Wucht irgendwohin fallen lassen:
sie warf sich aufs Bett; mutig warfen sich die Ordner gegen die Flut der anstürmenden Fußballfanatiker; er wollte sich vor den Zug werfen.
b) durch bestimmte Einwirkungen, Vorgänge uneben werden, Unregelmäßigkeiten hervorbringen:
das Holz wirft sich; die Schienen haben sich geworfen.
Syn.: sich ↑ verziehen.
4. <tr.; hat (von Säugetieren) gebären:
die Katze hat 3 Junge geworfen.
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wẹr|fen 〈V. 281; hat〉
I 〈V. tr.〉 etwas od. jmdn. \werfen
1. einer Sache od. jmdm. einen Schwung, Stoß geben, so dass sie od. er wegfliegt, schleudern
● sechs Augen \werfen (beim Würfeln); das Wasser wirft beim Kochen Blasen; das Gewand wirft schwere, reiche Falten; das Handtuch \werfen 〈Boxen〉 (als Zeichen zum Aufgeben des Kampfes); 〈allg.; fig.〉 aufgeben; Junge \werfen J. bekommen (von Tieren); die Kuh hat ein Kalb geworfen; die Bäume warfen lange Schatten; wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein der richte; der See wirft hohe Wellen ● jmdm. eine Grobheit an den Kopf \werfen 〈fig.〉 eine G. sagen; ein Auge auf jmdn. \werfen 〈fig.〉 sich für jmdn. interessieren; einen Blick auf etwas od. jmdn. \werfen 〈fig.〉 etwas od. jmdn. kurz anblicken; etwas auf den Boden \werfen; Ware auf den Markt \werfen 〈fig.〉 in großen Mengen zum Verkauf anbieten; eine Skizze aufs Papier \werfen 〈fig.〉 rasch, zeichnen; etwas aus dem Fenster \werfen; jmdn. aus dem Haus \werfen 〈fig.〉 jmdn. fortjagen; einen Ball hin und her \werfen; eine Frage ins Gespräch, in die Diskussion \werfen 〈fig.〉; den Ball in die Höhe \werfen; er hat ihm ein Loch in den Kopf geworfen 〈umg.〉 ihn durch einen Steinwurf am Kopf verletzt; den Kopf stolz in den Nacken \werfen 〈fig.〉 heben u. etwas nach hinten biegen; die Tür ins Schloss \werfen zuschlagen; jmdn. od. etwas ins Wasser \werfen; sich im Werfen üben; mit Geld um sich \werfen 〈fig.; umg.〉 prahlerisch od. leichtsinnig G. ausgeben; mit seinen Kenntnissen um sich \werfen 〈fig.; umg.〉 mit seinen K. prahlen; jmdn. zu Boden \werfen
II 〈V. refl.〉
1. sich rasch, stoßweise auf etwas zu-, von etwas wegbewegen
2. sich krümmen, sich verziehen (Holz)
● das Holz wirft sich ● sich jmdm. (weinend) an die Brust \werfen; sich jmdm. an den Hals \werfen sich jmdm., den man für sich gewinnen will, aufdrängen; sich auf jmdn. \werfen sich auf jmdn. stürzen, jmdn. angreifen; er warf sich aufs Bett er ließ sich heftig, achtlos aufs B. fallen; sich (wütend) auf den Boden \werfen (bes. von Kindern); sich vor jmdm. auf die Knie \werfen; sich im Schlaf unruhig hin und her \werfen; sich jmdm. (weinend, glücklich) in die Arme \werfen; sich in seine Kleider \werfen 〈fig.〉 sich rasch anziehen; er warf sich einen Mantel um die Schultern legte ihn rasch u. lose um; sich vor den Zug \werfen (in selbstmörder. Absicht); sich jmdm. zu Füßen \werfen
III 〈V. intr.〉
2. Junge bekommen (von Tieren)
● die Hündin, die Kuh hat geworfen ● wie weit kannst du \werfen? ich werfe 42 m weit
[<mhd. werfen <ahd. wer(p)fan <got. wairpan „werfen, mit drehend geschwungenem Arm schleudern“ <anord. verpa „beugen“]
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wẹr|fen <st. V.; hat [mhd. werfen, ahd. werfan, eigtl. = drehen, winden, dann: mit drehend geschwungenem Arm schleudern]:
1.
a) etw. mit einer kräftigen, schwungvollen Bewegung des Arms durch die Luft fliegen lassen:
den Ball, einen Stein w.;
er hat den Speer, den Diskus sehr weit geworfen;
<auch ohne Akk.-Obj.:> lass mich auch mal w.!;
er kann gut w., wirft fast 90 m weit;
b) etw. als Wurfgeschoss benutzen:
mit Steinen, Schneebällen [nach jmdm.] w.;
hast du schon geworfen?;
die größte Weite, neuen Weltrekord w.;
ein Tor w.;
eine Sechs w.
2.
a) mit Schwung irgendwohin befördern:
den Ball in die Höhe, ins Tor, gegen die Wand, über den Zaun w.;
jmdn. auf den Boden w.;
Steine ins Wasser w.;
das Pferd warf ihn aus dem Sattel;
wütend die Tür ins Schloss w.;
die Kleider von sich w. (sich hastig ausziehen);
Ü ein Dia an die Wand w. (ugs.; projizieren);
Truppen an die Front w.;
Ware auf den Markt w. (in den Handel bringen);
jmdn. aus dem Zimmer w. (ugs.; hinausweisen);
einen Blick in die Zeitung w.;
eine Frage in die Debatte w. (in der Debatte aufwerfen);
b) <w. + sich> bes. aus einer starken Gemütserregung o. Ä. heraus sich unvermittelt, ungestüm irgendwohin fallen lassen:
sich jmdm. an die Brust, in die Arme w.;
er warf sich (stürzte sich) wütend auf seinen Gegner;
sich aufs Bett, in einen Sessel w.;
der Kranke warf sich schlaflos hin und her;
sich vor einen Zug w.;
sich jmdm. zu Füßen, vor jmdm. auf die Knie w.;
c) (Ringen, Budo) (den Gegner) niederwerfen [sodass er mit beiden Schultern den Boden berührt]:
den Gegner w.;
d) einen Körperteil o. Ä. ruckartig, mit Schwung in eine Richtung bewegen:
den Kopf in den Nacken w.;
die Tänzer warfen die Beine.
3.
a) (durch bestimmte natürliche Vorgänge) hervorbringen, bilden:
der Stoff wirft Falten;
einen langen Schatten w.;
b) <w. + sich> (durch Feuchtigkeit, Kälte o. Ä.) uneben werden, sich krümmen, sich verziehen:
der Rahmen wirft sich;
das Holz hat sich geworfen.
4. (von Säugetieren) Junge zur Welt bringen:
die Katze hat [sechs Junge] geworfen.
5. (salopp) ausgeben, spendieren:
eine Runde w.
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I Werfen,
Holztechnologie: das Krummziehen, Schief- oder Hohlwerden und Verziehen von Holz und Holzwerkstoffen infolge von Feuchtigkeits- und/oder Temperaturschwankungen oder unsymmetrischem Aufbau bei Verbundsystemen.
II
Wẹrfen,
Markt-Gemeinde im Bundesland Salzburg, Österreich, 548 m über dem Meeresspiegel, im Pongau, an der Salzach, 3 300 Einwohner; Eisengießerei in Tenneck; oberhalb von Werfen Zugang zur Eisriesenwelt im Tennengebirge.
Der Ort mit Giebelhäusern, Pfarrkirche Sankt Jakob der Ältere (1652-57), Kapuzinerkirche (1737), »Brennhof« (1561-65), Schloss Blühnbach (1603-07, erweitert 1910) wird überragt von der mächtigen Burg Hohenwerfen (11., 12. und 16. Jahrhundert).
Die Ortschaft liegt um einen im 12. Jahrhundert planmäßig angelegten Straßenmarkt; 1242 zur Marktgemeinde erhoben.
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wẹr|fen <st. V.; hat [mhd. werfen, ahd. werfan, eigtl. = drehen, winden, dann: mit drehend geschwungenem Arm schleudern]: 1. a) etw. mit einer kräftigen, schwungvollen Bewegung des Arms durch die Luft fliegen lassen: den Ball, einen Stein w.; er hat den Speer, den Diskus sehr weit geworfen; <auch o. Akk.-Obj.:> lass mich auch mal w.!; er kann gut w., wirft fast 90 m weit; b) etw. als Wurfgeschoss benutzen: mit Steinen, Schneebällen [nach jmdm.] w.; die Demonstranten warfen mit Tomaten; c) (Sport) einen ↑Wurf (1 b) ausführen: die Fünfkämpfer müssen noch w.; hast du schon geworfen?; <subst.:> im Werfen ist der Finne sehr gut; d) (bes. Sport) durch Werfen (1 a), mit einem ↑Wurf (1 b) erzielen: die größte Weite, neuen Weltrekord w.; er hat schon drei Tore geworfen; e) (Spiel) mit einem ↑Wurf (1 d) erzielen: eine Sechs w. (würfeln). 2. a) mit Schwung irgendwohin befördern: den Ball an die Latte, in die Höhe, ins Tor, gegen die Wand, über den Zaun w.; Müll auf einen Haufen w.; jmdn. auf den Boden w.; das Pferd warf ihn aus dem Sattel; die Kinder warfen Steine ins Wasser; Sie warf Papiere und Bücher in einen Abfallsack (Handke, Frau 38); Haugk zerriss die Maske und warf die Schnipsel in Richtung Papierkorb (H. Gerlach, Demission 167); wütend die Tür ins Schloss w. (zuschlagen); die Kleider von sich w. (sich hastig ausziehen); Ü Bilder an die Wand w. (ugs.; projizieren); Truppen an die Front w.; Ware auf den Markt w. (in den Handel bringen); eine schwere Grippe warf sie aufs Krankenlager; jmdn. aus dem Zimmer w. (ugs.; hinausweisen); Der 25-jährige Linkshänder ... warf jetzt einen Konkurrenten aus dem Wettbewerb (NZZ 13. 10. 84, 45); einen [kurzen] Blick in die Zeitung w.; eine Frage in die Debatte w. (in der Debatte aufwerfen); so sage mir, wie es kommt, dass ... die Scharlacheiche immergrün ist, ihr Laub also behält, die Korkeiche das ihre indessen periodisch von sich wirft (Stern, Mann 50); Liebe und Freundschaft hatte er zum Alteisen geworfen (Erné, Fahrgäste 17); b) <w. + sich> bes. aus einer starken Gemütserregung o. Ä. heraus sich unvermittelt, ungestüm irgendwohin fallen lassen: sich jmdm. an die Brust, in die Arme w.; er warf sich (stürzte sich) wütend auf seinen Gegner; sich aufs Bett, in einen Sessel w.; der Kranke warf sich schlaflos hin und her; er wollte sich vor den Zug w. (in selbstmörderischer Absicht überfahren lassen); sich jmdm. zu Füßen, vor jmdm. auf die Knie w.; Ü sich in andere Kleider w. (sich rasch umziehen); Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs haben sich die beiden Washingtoner Organisationen voll Eifer in ihre neue Mission geworfen (ihrer neuen Mission gewidmet; profil 39, 1993, 59); abends kam ein Sturm auf ... Die Wellen warfen sich (brandeten) über die Uferstraße (Fels, Kanakenfauna 87); c) (Ringen, Budo) (den Gegner) niederwerfen [sodass er mit beiden Schultern den Boden berührt]: er hat den Herausforderer sehr schnell geworfen; d) einen Körperteil o. Ä. ruckartig, mit Schwung in eine Richtung bewegen: mit einer raschen Kopfbewegung warf er [sich] die Haare aus dem Gesicht; den Kopf in den Nacken w. (ihn zurückwerfen); die Arme in die Höhe w.; ... von einem alten Sessel vom Fenster aus, wo er die Beine über die Seitenlehne w. konnte (Kronauer, Bogenschütze 36); die Tänzer warfen die Beine. 3. a) (durch bestimmte natürliche Vorgänge) hervorbringen, bilden: der Stoff wirft Falten; der See warf leichte Wellen; Dort brodelte ein zäher Brei, rumorte es in Röhren, wallte in Bauchflaschen auf, warf Blasen (Harig, Weh dem 86); Die Bäume werfen lange Schatten, die Straßen sind staubig (Weber, Tote 262); Halogenstrahler gibt es sogar ..., die einen richtigen Lichtkegel werfen (Basler Zeitung 2. 10. 85, 27); Ü die Genfer Drogenaufklärungsschrift ..., die bis in die Deutschschweiz Wellen warf (Brückenbauer 11. 9. 85, 15); b) <w. + sich> (durch Feuchtigkeit, Kälte o. Ä.) uneben werden, sich krümmen, sich verziehen: der Rahmen wirft sich; das Holz hat sich geworfen. 4. (von Säugetieren) Junge zur Welt bringen: die Katze hat [sechs Junge] geworfen; (salopp, meist abwertend von Menschen:) Sie war dazu erzogen worden, einen ... Spießbürger zu heiraten und ... Kinder zu w. (Perrin, Frauen 205). 5. (salopp) ausgeben, spendieren: eine Runde w.; Da setzte er sich an meinen Tisch und warf ein paar Lagen. Bier und Schnaps (Weber, Tote 42).
Universal-Lexikon. 2012.