Shapiro
[ʃə'pɪrəʊ],
1) Joel, amerikanischer Bildhauer, * New York 27. 9. 1941. Bei seinen kleinen, aus Bronze oder Eisen gegossenen oder aus Holzteilen zusammengesetzten Plastiken in einfachen, kompakten oder raumgreifenden Formen ist die Auseinandersetzung mit Gleichgewicht und Schwerkraft von grundlegender gestalterischer Bedeutung; auch Zeichnungen.
J. S., Ausst.-Kat. (Zürich 1990);
J. S. - Skulpturen 1993-1997, Ausst.-Kat. Haus der Kunst, München (1997, Text dt. u. engl.).
2) Karl Jay, amerikanischer Lyriker und Literaturkritiker, * Baltimore (Maryland) 10. 11. 1913; 1950-56 Herausgeber der Zeitschrift »Poetry«. In seinen frühen, von eigenen Erfahrungen geprägten Gedichten äußert sich Shapiro in präziser, bildhafter Sprache v. a. zu den Themen Liebe und Krieg (»Person, place and thing«, 1942; »V-letter and other poems«, 1944). In den 50er-Jahren fand eine Neuorientierung statt, die sich auch in seinen literaturkritischen Arbeiten und Essays spiegelt: Sie ist gekennzeichnet von der Betonung seiner Identität als Jude (»Poems of a Jew«, 1958) und der Abwendung von intellektbetonten Lyriktraditionen (W. H. Auden, T. S. Eliot) zugunsten einer die menschliche Natur und Emotionalität zum Ausdruck bringenden Dichtungsauffassung (»The bourgeois poet«, 1964).
Weitere Werke: Lyrik: Collected poems, 1940-1978 (1978); Love and war, art and God. The poems (1984); The old horse-fly (1992).
Essays: In defense of ignorance (1960); To abolish children and other essays (1968); The poetry wreck (1975).
Autobiographien: The younger son (1988); Reports of my death (1990).
Universal-Lexikon. 2012.