Trẹnck,
1) Franz Freiherr von der, österreichischer Offizier preußischer Herkunft, * Reggio di Calabria 1. 1. 1711, ✝ Feste Spielberg (heute zu Brünn) 4. 10. 1749, Vetter von 2); stellte 1741, zu Beginn des Österreichen Erbfolgekrieges, ein eigenes Pandurenkorps auf, mit dem er durch tollkühne Unternehmungen Angst und Schrecken verbreitete. Wegen Eigenmächtigkeit und aufgrund der Ausschreitungen seiner Truppe wurde er 1746 von einem österreichischen Militärgericht zum Tod verurteilt; im Verlauf des Prozesses hatte er den Vorsitzenden tätlich angriffen. Trenck wurde später zu lebenslanger Haft auf dem Spielberg begnadigt.
O. Teichman: Pandur T. (a. d. Engl., 1928).
2) Friedrich Wilhelm Freiherr von der, preußischer Offizier, Abenteurer und Schriftsteller, * Haldensleben 27. 2. 1727, ✝ (hingerichtet) Paris 25. 7. 1794, Vetter von 1); als Ordonnanzoffizier von König Friedrich II., dem Großen, 1745 aus ungeklärten Gründen (Trenck selbst deutete in seiner Autobiographie eine Liebesbeziehung zur Schwester des Königs an), vermutlich jedoch aufgrund der familiären Beziehung zu seinem Vetter Franz von der Trenck der Spionage verdächtigt, inhaftiert und in Glatz gefangen gehalten. 1746 gelang ihm die Flucht, 1754 erneut gefangen; 1763 auf Intervention von Kaiserin Maria Theresia entlassen, führte er in der Folge ein unstetes Leben, geprägt von schriftstellerischen Bemühungen, häufigen Reisen, zum Teil in diplomatischer und geheimer Mission. Als Beobachter der Französischen Revolution 1794 in Paris der Spionage für Österreich verdächtigt und guillotiniert.
Universal-Lexikon. 2012.