* * *
Jahr [ja:ɐ̯], das; -[e]s, -e:Zeitraum von zwölf Monaten:
ein Jahr voller Aufregung; wir wünschen euch ein gutes, glückliches, gesundes neues Jahr; in diesem Jahr war ein schöner Sommer; er ist 6 Jahre alt; Kinder bis zu 14 Jahren zahlen die Hälfte des Eintrittspreises.
* * *
Jahr 〈n. 11〉
1. Zeitdauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne (Kalender\Jahr, Sonnen\Jahr)
2. Lebensjahr
3. Zeitraum von 365 Tagen, im Hinblick auf bestimmte Leistungen od. Abläufe (Geschäfts\Jahr, Schul\Jahr, Studien\Jahr)
● die Bürde seiner \Jahre spüren das Alter ● dahingehen: die \Jahre gehen, fliegen dahin; zuneigen: das \Jahr neigte sich seinem Ende zu ● alle \Jahre; das alte \Jahr geht zu Ende; 40 \Jahre alt sein; dieses, nächstes, voriges \Jahr; ein dürres, fruchtbares, gutes, nasses, schlechtes, sonnen- od. regenreiches, trockenes \Jahr; jmdm. ein gesundes, glückliches, gutes neues \Jahr wünschen; ein halbes \Jahr sechs Monate; das neue und das alte \Jahr; jmdm. zum neuen \Jahr gratulieren ● hoch an \Jahren alt; er ist noch jung an \Jahren; auf \Jahre hinaus für lange Zeit; \Jahr für \Jahr alljährlich; einmal im \Jahr; im \Jahre 1600; in die \Jahre kommen allmähl. alt werden; er kommt nun in die \Jahre, in denen er etwas ruhiger leben muss in das Alter; ein Mann in seinen \Jahren in seinem Alter; ein Mann in den besten \Jahren 〈umg.〉 im besten Alter, zwischen 45 u. 55; in jungen \Jahren in der Jugend; er starb in der Blüte seiner \Jahre jung; im Laufe des \Jahres; mit den \Jahren mit der Zeit, allmählich; noch nach \Jahren, noch nach \Jahr und Tag noch lange danach; wir fahren seit \Jahren im Sommer an die See; seit \Jahr und Tag schon seit langer Zeit; seit drei \Jahren; übers \Jahr ein Jahr danach, ein Jahr später; über \Jahr und Tag einige Zeit später; Kinder unter 14 \Jahren zahlen die Hälfte; ein Kind von zehn \Jahren; es wird von \Jahr zu \Jahr schöner, schlechter, schlimmer; vor \Jahren, vor einigen, vielen \Jahrn; →a. Kirchenjahr [<ahd. jar, engl. year, got. jer <germ. jera „Jahr“ <idg. iero-, vermutl. „Gang (der Sonne)“ u. verwandt mit eilen]
* * *
Jahr , das; -[e]s, -e [mhd., ahd. jār, viell. urspr. = Gang; Lauf, Verlauf]:
1. Zeitraum von zwölf Monaten (in dem während 365 Tagen die Erde die Sonne einmal umläuft):
ein halbes, ganzes J.;
das alte und das neue J.;
das J. 2009;
das J. der Frau;
die kommenden -e;
soziales J. (freiwillige pflegerische, erzieherische od. hauswirtschaftliche ganztägige Hilfstätigkeit junger Menschen bei einem Wohlfahrtsverband, der Kirche usw.);
-e des Schreckens;
ein schönes, schweres, ereignisreiches J.;
ein J. voller Aufregung, Anstrengungen, Überraschungen;
die -e gingen dahin, vergingen wie im Flug;
dieses, voriges, letztes, nächstes J.;
[viele] -e sind seitdem vergangen;
einige -e im Ausland verbringen;
jmdm. ein gutes, gesundes neues J. wünschen;
durch den Umzug hatte sie ein J. in der Schule verloren;
-e zuvor, später;
im letzten, vorigen, nächsten J.;
sie fahren jedes [zweite] J. in den Süden;
alle halbe[n]/(landsch., bes. md. auch:) aller halben -e sollte man zum Zahnarzt gehen;
lange -e [hindurch] war er krank;
das ging ein J. lang gut;
das ganze J. hindurch;
das ist schon [viele] -e her;
J. für/um J. (jedes Jahr, alljährlich);
Ende des, dieses, nächsten, letzten, vorigen -es;
im Laufe des -es, der -e;
das Buch des Jahres (das erfolgreichste Buch des Jahres);
das ist auf -e hinaus festgelegt;
in hundert -en;
einmal im J.;
mit den -en (mit der Zeit);
nach einem/(ugs.:) übers J.;
seit [vielen] -en;
im -e 1000 [nach Christi Geburt];
von J. zu J. (mit jedem Jahr mehr, weniger, in ständiger Steigerung, Abschwächung);
schon vor [vielen] -en;
während des ganzen -es;
zwischen den -en (landsch.; zwischen Weihnachten u. Neujahr od. dem Dreikönigstag);
☆ die sieben fetten/mageren -e (gute/schlechte Zeiten; nach 1. Mos. 41, wo der Traum des Pharaos entsprechend gedeutet wird);
das verflixte siebte J. (ugs.: das siebte Jahr, in dem etwas besteht [besonders eine Ehe, Partnerschaft o. Ä.] u. in dem es vermeintlich besonders häufig sein Ende findet) [deutscher Titel des Films »The Seven Year Itch« von Billy Wilder aus dem Jahre 1955];
seit J. und Tag (seit undenklich langer Zeit; schon immer).
2. Jahr (1) in Bezug auf den Einzelnen u. sein Alter:
ein verlorenes J.;
die -e der Jugend;
unsere -e schwinden dahin;
er ist neunzig -e [alt];
das Kind ist kaum älter als drei -e;
seine -e (sein Alter) spüren;
jung an -en;
ein Spiel für Kinder bis/über acht -e;
Kindern bis zu vierzehn -en ist der Zutritt verboten;
für seine achtzig -e (dafür, dass er schon achtzig ist) ist er noch erstaunlich rüstig;
etw. schon in jungen -en (als junger Mensch) gelernt haben;
mit den -en (mit zunehmendem Alter) ist sie vernünftiger geworden;
er ist um -e gealtert (ist in letzter Zeit durch ein Ereignis o. Ä. sichtlich gealtert);
☆ in die -e kommen (verhüll.; älter, alt werden);
in den besten -en (in der Blüte des Lebens).
* * *
Jahr,
Einheitenzeichen a, in der Astronomie auch hochgestellt, a, Zeitdauer eines Umlaufs der Erde um die Sonne, dessen Länge von der Wahl des Bezugspunkts abhängt. Das siderische Jahr (Sternjahr) ist der Zeitraum zwischen zwei aufeinander folgenden gleichen Positionen der Sonne (bezogen auf einen Stern) auf ihrer scheinbaren Bahn an der Himmelskugel. Die Länge des siderischen Jahres beträgt 365,256 4 (= 365 d 6 h 9 min 9 s) mittlere Sonnentage. Das tropische Jahr (Sonnen-, Äquinoktialjahr) ist die Zeitspanne zwischen zwei aufeinander folgenden Durchgängen der Sonne durch den Frühlingspunkt. Das tropische Jahr ist infolge der rückläufigen Bewegung des Frühlingspunktes (Präzession) etwas kürzer als das siderische Jahr; es hat 365,242 2 (= 365 d 5 h 48 min 46 s) mittlere Sonnentage. Durch die störenden Kräfte der Planeten auf die Erdbewegung vergrößert sich der Betrag der Lunisolarpräzession, und das tropische Jahr verkürzt sich daher um etwa 0,6 s pro Jahrhundert. Beim mittleren tropischen Jahr, das in der Astronomie die Datierungsgrundlage ist, wird diese Schwankung nicht berücksichtigt. Das anomalistische Jahr hat eine Dauer von 365,259 6 (= 365 d 6 h 13 min 53 s) mittleren Sonnentagen und ist damit um 4 min 44 s länger als das siderische Jahr. Bezogen wird das anomalistische Jahr auf zwei aufeinander folgende Periheldurchgänge der Erde (Durchgang durch den sonnennächsten Punkt der Bahn).
Das bürgerliche Jahr ist im Kalenderwesen und in der Chronologie der Zeitabschnitt, der in ganzen Tagen etwa dem Umlauf der Erde um die Sonne entspricht (365 oder 366 Tage; Kalender).
Die Bezeichnung Jahr wird auch für einen längeren astronomischen Zeitabschnitt benutzt, z. B. für das platonische Jahr. - Der Jahresanfang, der im gregorianischen Kalender mit dem 1. 1. zusammenfällt, lag noch bis in die Neuzeit an sehr verschiedenen Daten. Im Römischen Reich zunächst der 1. 3., seit 153/46 v. Chr. der 1. 1., wurde im Mittelalter der Beginn des Jahres u. a. auch auf den 25. 3. (England bis 1752), den 1. 9. (u. a. im Byzantinischen Bereich) oder den 25. 12. gelegt (Neujahr). In Russland wurde der vorher unsichere Jahresbeginn von Zar Peter I., dem Großen, auf den 1. 1. festgelegt (seit 1. 1. 1700).
* * *
Jahr, das; -[e]s, -e [mhd., ahd. jār, viell. urspr. = Gang; Lauf, Verlauf]: 1. Zeitraum von zwölf Monaten (in dem während 365 Tagen die Erde die Sonne einmal umläuft): ein halbes, ganzes J.; das alte und das neue J.; dieses J.; das vorige, nächste J.; die kommenden -e; das J. 1994; das J. der Frau; ein schönes, schweres, ereignisreiches J.; soziales J. (freiwillige pflegerische, erzieherische od. hauswirtschaftliche ganztägige Hilfstätigkeit von Personen im Alter zwischen 17 und 25 Jahren für die Dauer von 6 bis 12 Monaten bei einem Wohlfahrtsverband, der Kirche usw.); -e des Schreckens; ein J. voller Aufregung, Anstrengungen, Überraschungen; die -e gingen dahin, vergingen wie im Flug; [viele] -e sind seitdem vergangen; einige -e im Ausland verbringen; Wir sahen uns nie wieder. Jahre später kaufte ich einen Roman (Saarbr. Zeitung 18. 12. 79, 20); jmdm. ein gutes, gesundes neues J. wünschen; durch den Umzug hatte sie ein J. in der Schule verloren; -e zuvor; nächstes, im nächsten J. soll es anders werden; sie fahren jedes [zweite] J. in den Süden; alle halbe[n]/(landsch., bes. md. auch:) aller halben -e sollte man zum Zahnarzt gehen; lange -e [hindurch] war er krank; das ging ein J. lang gut; das ganze J. hindurch; das ist viele -e her; Daran kann ich mich gar nicht mehr erinnern, das muss -e her sein (Danella, Hotel 156); Wir, deine Eltern, haben auch noch ein paar Jahre vor uns, die wir erleben möchten (Fels, Sünden 131); J. für/um J. (jedes Jahr, alljährlich); Ende des -es; im April vorigen -es; im Laufe des -es; Nino wird einen dicken Bauch haben und stolz darauf sein, im Laufe der -e als Museumsdirektor ein paar mehr Bilder angekauft zu haben (Ossowski, Liebe ist 9); das Buch, der Sportler des -es (das erfolgreichste Buch, der erfolgreichste Sportler des Jahres); das ist auf -e hinaus festgelegt; Nachdem ich mich auch noch auf drei -e für die Armee verpflichtet hatte (Spiegel 40, 1983, 131); binnen wenigen -en, (seltener:) weniger -e; die Familie des Fürsten Lieven blieb für -e (jahrelang, einige, viele Jahre) bei uns (Dönhoff, Ostpreußen 18); in hundert -en; einmal im J.; im -e 1000 [nach Christi Geburt]; in den 20er -en (den Jahren zwischen 1920 und 1929); er betrat diese Gegend sonst in -en (jahrelang) nicht; mit den -en (mit der Zeit); nach einem/(ugs.:) übers J.; Vom Reiterstandbild des Marc Aurel, das sich seit -en (seit einigen, vielen Jahren) bei den Restauratoren befindet (Fest, Im Gegenlicht 317); von J. zu J. (mit jedem Jahr mehr, weniger, in ständiger Steigerung, Abschwächung); an der Theke stand, wie vor vielen -en, Schnodbein (Zwerenz, Quadriga 50); Bei jedem Wiedersehen fiel dem Jungen ein, wie der Mann vor -en (vor einigen, vielen Jahren) beschwipst und beschwingt angetanzt kam (Fels, Sünden 11); während des ganzen -es; zwischen den -en (landsch.; zwischen Weihnachten u. Neujahr od. dem Dreikönigstag); In der Zeit zwischen den -en werden andere Gespräche geführt als üblich (B. Vesper, Reise 439); ohne J. (Buchw.; ohne Angabe des Erscheinungsjahres; Abk.: o. J.); *die sieben fetten/mageren -e (gute/schlechte Zeiten; nach 1. Mos. 41, wo der Traum des Pharaos entsprechend gedeutet wird); das J. Null (↑Stunde 2 b); auf J. und Tag (in allen Einzelheiten mit genauem Datum); nach/vor J. und Tag (nach/vor langer Zeit; eigtl. alte Rechtsformel; für Verjährungsfristen mussten immer noch einige Tage zugegeben werden, weil die Klage nur zu bestimmten Gerichtsterminen eingereicht werden konnte); seit J. und Tag (seit undenklich langer Zeit; schon immer). 2. ↑Jahr (1) in Bezug auf den Einzelnen u. sein Alter: ein verlorenes J.; die -e der Jugend; unsere -e schwinden dahin; er ist neunzig -e [alt]; das Kind ist kaum älter als drei -e; sie sieht erwachsener aus als ihre -e (landsch.; als es ihrem Alter entspricht); seine -e (sein Alter) spüren; Die homophile Veranlagung ... beeinflusste, vielleicht noch intensiver, auch seine reifen und späten -e (Reich-Ranicki, Th. Mann 76); der Beamte hat seine -e (Dienstjahre) voll; jung an -en; bei seinen fortgeschrittenen -en (seinem Alter) kann er das nicht mehr; ein Spielplatz für Kinder bis/über acht -e; Kindern bis zu vierzehn -en ist der Zutritt verboten; für seine achtzig -e (im Verhältnis zu seinen achtzig Jahren) ist er noch erstaunlich rüstig; etw. schon in jungen -en (sehr früh) gelernt haben; Also sollten sich Frauen in reiferen -en wohl mithilfe anderer Faktoren definieren als bloß mithilfe der weiblichen Schönheit? (Schreiber, Krise 86); mit den -en (mit zunehmendem Alter) ist sie vernünftiger geworden; Meine mit den -en zunehmende Fülle kann auch nicht eine Folge der Speisen sein, die ich bevorzuge (Stern, Mann 18); er ist um -e gealtert (ist in letzter Zeit durch ein Ereignis o. Ä. sichtlich gealtert); Die Hälfte der jährlich 1 000 Herztoten waren Männer unter 65 -en (Spiegel 36, 1979, 180); *bei -en sein (geh.; nicht mehr ganz jung sein); in die -e kommen (verhüll.; älter, alt werden): Der Frauenheld von einst ist nun in die -e gekommen (Hörzu 27, 1978, 16); in den besten -en (in der Blüte des Lebens); ∙ die stehenden -e (die ↑Wechseljahre a; urspr. wohl = die Jahre, in denen das Wachstum des jugendlichen Menschen zum Stillstand gekommen ist): musste sich der alte Baron mit seiner Emerentia, die seit dem Eintritte in die stehenden -e so sehr an Fülle zunahm, wie die Mittel abnahmen, kümmerlich und einsam behelfen (Immermann, Münchhausen 89).
Universal-Lexikon. 2012.