Akademik

Intermezzo
Zwischenspiel

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In|ter|mẹz|zo 〈n. 15; Pl. a.: -mẹz|zi〉
1. 〈Mus.〉
1.1 〈im 17./18. Jh.〉 heiteres Zwischenspiel in Dramen od. Opern
1.2 kurzes, stimmungsvolles Musikstück
2. heiterer Zwischenfall
[ital., „Zwischenspiel“]

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In|ter|mẹz|zo, das; -s, -s u. …zzi [ital. intermezzo, zu spätlat. intermedius, intermediär]:
1.
a) Zwischenspiel im Drama, in der ernsten Oper:
Ü seine Präsidentschaft war nur ein kurzes I.;
b) kurzes Klavier- od. Orchesterstück.
2. kleine [unbedeutende] Begebenheit am Rande eines Geschehens; [lustiger] Zwischenfall.

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I
Intermezzo
 
[italienisch], ursprünglich Bezeichnung für ein szenisches oder instrumentales Zwischenspiel in der italienischen Oper; der Begriff wurde im 19. Jahrhundert auch auf selbstständige Instrumentalstücke in der Art des Charakterstücks übertragen und fand so Eingang in die Salonmusik. Noch heute wird er im Bereich der instrumentalen Unterhaltungsmusik als Titel für Kompositionen verwendet, die nicht an ein festes Formmodell gebunden sind.
 
II
Intermẹzzo
 
[italienisch, zu lateinisch intermedius »dazwischen befindlich«] das, -s/-s und ...zi,  
 1) übertragen für: kleine Begebenheit am Rande eines Geschehens, (lustiger) Zwischenfall.
 
 2) Musik: 1) Bezeichnung für die nach der volkstümlichen Einlage (Farce) im französischen Mysterien- und Mirakelspiel des 14. Jahrhunderts im 15. Jahrhundert in Italien aufgekommenen musikalischen, tänzerischen und szenischen Zwischenaktunterhaltungen bei Aufführungen von Schauspielen und Tragödien, später besonders von großen Opern. Das Intermedium (Interludium), anfangs im Madrigalstil, entwickelte sich zu kleinen komischen Singspielen (Intermezzi), die als geschlossene Einakter, aber auch mit zwei Akten zwischen die einzelnen Akte der tragischen Haupthandlung oder auch innerhalb der Akte eingeschoben wurden. G. B. Pergolesis Intermezzo »La serva padrona« (1733) gab den Anstoß zur Entstehung der komischen Oper in Italien und in Frankreich. - In neuerer Zeit ist das Intermezzo nur noch als Zwischenaktmusik in der Oper bekannt (P. Mascagni, »Cavalleria rusticana«, 1890; Franz Schmidt, »Notre Dame«, 1914); R. Strauss' Oper »Ariadne auf Naxos« (1912) greift Züge des alten Intermezzos auf; außerdem nannte er seine selbstbiographische Oper »Intermezzo« (1924). 2) Seit dem 19. Jahrhundert Bezeichnung für ein Charakterstück für Klavier (z. B. J. Brahms Opus 117, 1892), gelegentlich auch für den Mittelteil eines dreiteiligen Satzes oder eines Satzzyklus (Interludium).
 
Literatur:
 
F. Ghisi: Feste musicali della Firenze medicea. 1480-1589 (Florenz 1939);
 W. Osthoff: Theatergesang u. darstellende Musik in der ital. Renaissance, 2 Tle. (1969);
 I. Mamczarz: Les intermèdes comiques italiens au XVIIIe siècle en France et en Italie (Paris 1972);
 
Les fêtes de la Renaissance, hg. v. J. Jacquot, 3 Bde. (ebd. 1-21973-75).
 

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In|ter|mẹz|zo, das; -s, -s u. ...zzi [ital. intermezzo, zu spätlat. intermedius, ↑intermediär]: 1. a) Zwischenspiel im Drama, in der ernsten Oper: Ü Die Christdemokraten ... betrachten die zweite Regierung unter dem Sozialisten Craxi nur als I. (NZZ 30. 8. 86, 1); b) kurzes Klavier- od. Orchesterstück. 2. kleine [unbedeutende] Begebenheit am Rande eines Geschehens; [lustiger] Zwischenfall.

Universal-Lexikon. 2012.